Am Rande der Altstadt, in der Nähe des Hauptbahnhofes und des berühmten Karlsplatzes liegt der Alte Botanische Garten. Ein wunderschöner Park, der mit seinen alten Bäumen und gepflegten Blumen-Anlagen, den bequemen Bänken und schönen Wegen zur Erholung und zum Aufenthalt für alle Bürger und Besucher der Weltstadt München geradezu prädestiniert ist. Angelegt wurde er 1812 von dem bekannten Landschaftsarchitekten und Gartengestalter Friedrich Ludwig von Sckell, der auch den Englischen Garten mitgestaltet hat.
Seit einigen Jahren gilt der vier Hektar große Park jedoch als Drogenumschlagplatz und Gewalthotspot. Zuletzt war dort im Oktober ein 57-Jähriger zusammengeschlagen worden. 2022 wurde eine 12-jährige Schülerin des angrenzenden Luisengymnasium auf ihrem Schulweg morgens im Alten Botanischen Garten missbraucht, um nur einige der Fälle zu nennen.
Zur Erhöhung der Sicherheit gründete die Stadt Mitte 2024 eine Taskforce; es wurde ein Maßnahmenpaket erarbeitet. Die Wochenanzeiger berichteten unter www.wochenanzeiger.de/mwa259558. Der Alte Botanische Garten wird nun seit mehreren Monaten videoüberwacht, Polizei und auch Streetworker sind dort im Einsatz. Im Sommer sollen eine Skate-Anlage, ein Streetballfeld, ein Fußballkleinfeld sowie Veranstaltungen den Park zusätzlich beleben.
Seit Mittwoch, 15. Januar, gilt in und um den Alten Botanischen Garten eine neue Verordnung. Sie untersagt das Mitführen und den Konsum von Alkohol und Cannabis sowie das Tragen von Waffen und Messern.
Der Stadtrat hat die Verordnung in seiner Vollversammlung im Dezember beschlossen. Sie gilt zunächst für zwei Jahre. Kontrolliert werden die Verbote von der Polizei und dem Kommunalen Außendienst. Bei Zuwiderhandlungen drohen Bußgelder sowie Aufenthalts- und Betretungsverbote.
Nach Einschätzung des Polizeipräsidiums und des Kreisverwaltungsreferates sind die Verbote wirksame Instrumente, vorbeugend Straftaten und Ordnungswidrigkeiten entgegenzuwirken und die Sicherheitslage zu verbessern. Davon profitieren Anwohner, Parkbesucher sowie Schüler und Schülerinnen des Luisen-Gymnasiums.
Die Taskforce wird den Erfolg der Maßnahmen untersuchen und bei Bedarf weitere Ideen für die öffentliche Sicherheit im Viertel entwickeln.
„Wir haben in den vergangenen Monaten viele Maßnahmen auf den Weg gebracht und haben nun ein wirksames Paket, mit dem die Sicherheitsbehörden arbeiten können”, sagt sagt Kreisverwaltungsreferentin Dr. Hanna Sammüller-Gradl. „Ich danke dem Polizeipräsidium München für den täglichen Einsatz vor Ort und für die gute Zusammenarbeit”, fügt sie hinzu.