Das Filmmuseum München, St.-Jakobs-Platz 1, startet nach der Weihnachtspause wieder mit seinem Programm. Am Dienstag, 7. Januar, beginnt die Filmreihe „Stunde Null?”, die den Fokus auf Kinder und ihre Mütter nach Kriegsende 1945 legt. Gezeigt werden bis Dienstag, 28. Januar, drei Spielfilme und ein Dokumentarfilm.
Der Eintritt kostet jeweils 4 Euro beziehungsweise 3 Euro bei Mitgliedschaft im Förderverein MFZ (Münchner Filmzentrum). Der Kartenvorverkauf ist sieben Tage im Voraus online unter der Adresse www.muenchner-stadtmuseum.de/film/oder an der Abendkasse möglich, die 60 Minuten vor Vorstellungsbeginn öffnet. Reservierungen können nicht vorgenommen werden. Beginn der Vorstellung ist jeweils um 19.00 Uhr.
Der erste Film der Reihe ist „Deutschland bleiche Mutter” von Helma Sanders-Brahms, ein autobiografisch gefärbter Spielfilm, der heute zu einem Klassiker des feministischen Kinos zählt. Eva Mattes spielt die selbstbewusste Lena, die ihre Tochter Anna allein durch die Kriegswirren bringt und die nach Kriegsende an sich und der Gesellschaft verzweifelt, welche sie allein in die Rolle der Mutter und Hausfrau drängen will.
Auch Marianne Rosenbaums Film „Peppermint Frieden“ am 14. Januar, der in der katholischen bayerischen Provinz spielt, trägt autobiografische Züge. Als Flüchtlinge aus dem böhmischen Theresienstadt mussten Kinder und Erwachsene in der neuen Heimat Straubing besonders um ihre Identität kämpfen. Mit Peter Fonda, Konstantin Wecker, Hans-Peter Korff und Cleo Kretschmer ist der Film prominent besetzt.
Am 21. Januar stellt die deutsch-australisch-britische Koproduktion „Lore“ von Cate Shortland eine junge nationalsozialistisch erzogene Frau in den Mittelpunkt, die nach Kriegsende mit ihren vier kleinen Geschwistern durch eine gespensterhafte Nachkriegslandschaft zieht, um vom Schwarzwald zur Großmutter an die Nordsee zu gelangen. Dabei muss sie unvorstellbare Wahrheiten erfahren.
Wie sich die Kinder von damals an die unmittelbare Nachkriegszeit in München erinnern, zeigt am 28. Januar der Dokumentarfilm „Ruinenschleicher und Schachterleis“ der Amateurfilmer Lutz Eigel, Michael von Ferrari und Angelika Wimbauer, in dem Interviews mit Zeitzeugen mit Fotos und Archivmaterial ergänzt werden. Filmemacher und Protagonisten werden bei der Vorführung anwesend sein.
Public History München ist eine Abteilung des städtischen Kulturreferates, die sich mit der Stadtgeschichte befasst und diese vermittelt. Weitere Informationen zu deren Programm „Stunde Null?“ finden sich unter der Adress https://public-history-muenchen.de/news/1945-2025-stunde-null