Die Staatliche FOSBOS München, Technik am Ostbahnhof lässt ihre Schülerinnen und Schüler im Rahmen einer Stratosphärenmission die Entwicklung von Weltraumtechnik nachempfinden - und leistet dabei auch einen wesentlichen Beitrag zu dem bundesweiten Projekt „Statosphärenmission” des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Oberpfaffenhofen.
Als Pilotschule brachte sie vor kurzem in Berg (Landkreis Starnberg) einen Wetterballon auf eine Höhe von 36.000 Metern - das entspricht in etwa der dreifachen Flughöhe einer Passagiermaschine. An Bord des Wetterballons befinden sich verschiedene Messinstrumente, die in Kooperation mit dem DLR_School_Lab im Rahmen des Seminars „Erdnaher Weltraum” von Schülerinnen und Schülern der 13. Klassen gebaut wurden. Der Ballon ist unter anderem mit einem Geigerzähler, einem Ozonsensor und einer Infrarotkamera ausgestattet.
Mit dem Geigerzähler soll die Höhenstrahlung gemessen werden, die zwar seit 125 Jahren bekannt, aber in diesen Höhen noch relativ unerforscht ist. Ziel des Ballonfluges ist es, hier weitere Daten zu sammeln sowie den Detektor zu testen, um ihn im Rahmen der deutschlandweiten Ballonmission, die das DLR mit rund 25 Schulen plant, nutzen zu können. Ebenfalls wird ein Ozonsensor auf seine Tauglichkeit in großen Höhen und bei extremen Temperaturen von bis zu Minus 60 Grad getestet.
Des Weiteren bringen die Schülerinnen und Schüler eine selbstgebaute Kamera für Aufnahmen im nahen Infrarotbereich zum Einsatz. Mit dieser kann der Chlorophyllgehalt in Pflanzen erfasst werden, was Rückschlüsse auf den Gesundheitszustand von Wäldern und Ackerflächen zulässt.
„Ein solches Verfahren kommt schon heute bei Erderkundungssatelliten zur Anwendung. Damit bieten wir unseren Schülerinnen und Schülern forschungsnahen Unterricht. Zudem erleben sie, dass Forschung auch kreative Lösungen erfordert”, erklärt Kai Kulp, Projektlehrer des Seminars „Erdnaher Weltraum”. Im Rahmen des Seminars wurde eine Infrarotkamera entwickelt. Ein moderner Fotosensor wurde so modifiziert, dass er für Aufnahmen im nahen Infrarotbereich verwendet werden kann. Das Objektiv wurde aus einer speziellen Linse und einem Abflussrohr gebaut.
Schulleiterin Simone Schwensfeier sieht neben dem wissenschaftlichen noch einen anderen positiven Aspekt. „Unserem Schulmotto „Zusammen ans Ziel” können wir mit diesem Projekt eine weitere Facette hinzufügen”, erklärt Schwensfeier: „Interdisziplinär arbeiten Schülerinnen und Schüler unserer beiden Ausbildungsrichtungen Technik und Agrarwirtschaft, Bio- und Umwelttechnologie an diesem Projekt. Dass wir als langjährige Partnerschule des DLR Pilotschule bei diesem Forschungsvorhaben sind, freut uns daher besonders.”