Die Faschingsgesellschaft Würmesia wird in diesem Jahr 75 Jahre alt. Das feierte sie nun mit einem Jubiläumsball. „Es ist ein besonderer Abend mit vielen Highlights“, begrüßte Präsidentin Elisabeth Proyer die Festgesellschaft im Großhaderner Waldheim. „Es wird ein Fest der Freude und Gemeinschaft, an dem wir alte Traditionen wieder aufleben lassen.“ Doch zunächst gedachte die Würmesia „ihrem“ Hermann Breitenberger, der im November verstorben war. 36 Jahre lang war Hermann aktives Würmesia-Mitglied, davon von 2008 bis 2010 Präsident. Er hat die Würmesia wie kein zweiter geprägt und die Stadtwache sowie das Bauernballett mitbegründet. „Sein Tod ist ein großer Verlust für uns. Wir widmen diesen Abend unserem Hermann Breitenberger“, sagte Proyer.
Die neu zu belebende Tradition war die Verleihung des Großen Morisken, der letztmalig 2016 – damals an Fredi Fesl – vergeben wurde. „Wir ehren mit dem Großen Morisken hervorragende Persönlichkeiten, die bayerische Kultur weit über Bayern hinaus vertreten“, so die Präsidentin. 1984 wurde der allererste Große Moriske (an Beppo Brem) überreicht. Nachfolgend erhielten zum Beispiel Sepp Mayer, Rosi Mittermaier, Ottfried Fischer, Willy Astor, Paul Würges oder eben Fredl Fesl die Ehrung.
Für den 33. Großen Morisken hatte sich die Würmesia den Spider-Murphy-Sänger Günther Sigl ausgewählt und Dieter Reiter um die Laudatio gebeten. „Der Preis passt hervorragend zu dir und du passt perfekt zu der langen Liste hervorausragender Persönlichkeiten“, sagte Reiter. „Ihr feiert das 47. Bühnenjubiläum und seid mitreißend wie immer. Eure Lieder sind teils über 40 Jahre alt, aber wir haben sie alle noch im Ohr. Das muss man erstmal schaffen. Ein Fasching ohne euch ist nicht vorstellbar.“
Reiters „absolutes Lieblingslied“ ist „Sommer in der Stadt“, „weil das für mich die perfekte Stimmung in unserem München widerspiegelt. Es ist mir eine große Ehre, die Laudatio auf dich zu halten. Das ist für mich eine überragende Auszeichnung.“ Günther Sigl antwortete auf den Großen Morisken: „Danke! Es ist mir eine Ehre.“ Er zaubere den Leuten gern ein Lächeln ins Gesicht, unvergessen seien die Rockn-Roll-Faschinge in der Heide Volm für ihn. „Wie sieht's mit Nachwuchs bei euch aus?“, so Sigl zur Würmesia. „Dafür müsst ihr sorgen.“
Der Große Moriske sei eine ganz besondere Ehre für ihn. „In der Reihe mit den vielen Größen zu stehen, macht mich stolz. Vor allem waren gar nicht so viele Musiker darunter“, sagte Sigl. Den Morisken werde er sich ins Wohnzimmer stellen. „Damit ich ihn immer anschauen kann.“