Mit dem dritten Sieg in Folge beenden die WWK Volleys Herrsching den Monat Oktober und freuen sich auf den Highlight-Monat November. Los geht’s am Allerheiligen-Freitag mit dem oberbayerischen Derby beim TSV Haching München, fünf Tage später steigt im Berliner Volleyball-Tempel Max-Schmeling-Halle die Neuauflage des letztjährigen DVV-Pokalfinals bei den Berlin Recycling Volleys. Während man in der Münchner Vorstadt als klarer Favorit auf die Platte tritt, liegt die Favoritenrolle im Pokalmatch klar auf Seiten der noch ungeschlagenen Gastgeber.
Aber zumindest die Brust der Herrschinger ist wieder breiter geworden. Am vergangenen Freitag wurden die Ammerseer ihrer Favoritenrolle gerecht und siegten gegen die Netzhoppers Königs Wusterhausen deutlich mit 3:1 (25:23, 25:19, 25:27, 25:23). Nur wenige Zentimeter fehlten und es wäre das perfekte Spiel geworden. Im dritten Satz vergaben die Herrschinger ihre ersten beiden Matchbälle, der Ex-Herrschinger Theo Timmermann besorgte mit zwei Servicewinnern schließlich für die Verlängerung. Nach 108 Minuten machte Mittelblocker Magloire Mayaula den Deckel drauf.
Im Lager der WWK Volleys sah man dennoch viele glückliche Gesichter. „Ich bin mega happy über die drei Punkte gegen ein echt starkes Team. Das war die Hauptsache“, sagte Thomas Ranner. Aber auch einige Steine dürften dem WWK Volleys-Cheftrainer vom Herzen gefallen sein. Vor allem Aufschlaggigant Theo Timmermann sprühte an seiner ehemaligen Wirkungsstätte vor Spielfreude und bereitete dem Herrschinger Annahme-Riegel um Libero Keisuke Matsuo einige Kopfzerbrechen. Sieben direkte Aufschlagpunkte gelangen dem „Trümmermann“. Aber auch die Gastgeber hatten an der Aufschlaglinie einen ordentlichen Armzug. Allen voran Gold-MVP Norbert Engemann, dem vier Asse gelangen.
Über die gesamten vier Sätze erwiesen sich die Netzhoppers Königs Wusterhausen als der erwartet unangenehmer Gegner. Im Vorjahr waren die Brandenburger abgeschlagen Letzter. In dieser Saison hat KW-Boss Dirk Westphal eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt, die bereits einige Ausrufezeichen setzen konnte. Der Respekt von Herrschings Trainer Thomas Ranner war groß, entsprechend wagte der 37-Jährige keine Experimente und schickte seine derzeit beste Formation ins Rennen (Zuspiel Eric Burggräf, Diagonalangriff Filip John, Annahme/Außen Daniel Gruvaeus und Victor Perez Rodriguez, Mittelblock Magloire Mayaula und Norbert Engemann, Libero Keisuke Marsuo).
Und die wurde ihrer Favoritenstellung gerecht. Zuspieler Eric Burggräf führte souverän Regie und brachte alle seine Angreifer auf Quote. Allen voran über die Mitte lief es prächtig. Magloire Mayaula kam auf 80% Angriffsquote, Norbert Engemann auf 71%. Mit vier Assen, drei Block- und zehn Angriffspunkten war der 27-Jährige der erfolgreichste Akteur im GCDW-Team. Die TV-Zuschauer kürten „Nobbsi“ folgerichtig zum Gold-MVP. „Das hat sich gut angefühlt“, strahlte Engemann am TV-Mikro.
In den ersten beiden Sätzen spielten die Gastgeber stets von vorneweg und gewannen diese souverän. Im dritten Umlauf sahen die 900 Zuschauer im BMW Park ein ausgeglichenes, enges Spiel. In der Crunchtime zogen die Herrschinger dann scheinbar komfortabel davon, konnten ihre beiden Matchbälle jedoch nicht verwerten. Aufschlagmonster Theo Timmermann zimmerte zwei Aufschlag-Granaten ins Herrschinger Feld. Die Sieges-Feierlichkeiten mussten warten. Nach dem unerwarteten Satzverlust „haben wir wieder gut in die Spur gefunden“, zeigte sich Ranner mit der Reaktion seines Teams sehr zufrieden. Nach 108 Minuten machte Magloire Mayaula den Deckel drauf.
In der Tabelle verbesserten sich die WWK Volleys Herrsching auf den sechsten Platz. Am kommenden Wochenende soll die Siegesserie und die Kraxelei in der Tabelle weitergehen. Im oberbayerischen Derby bei den Hachinger Löwen ist die Mannschaft von GCDW-Coach Ranner klarer Favorit. In der vergangenen Saison gewann Herrsching beide Partien (3:0 und 3:1). Der Kader der Gastgeber hat sich im Vergleich zum Vorjahr allerdings grundlegend verändert. Die Vorstädter haben heuer einige internationale Akteure in ihren Reihen. Wie gut die Hachinger sind. Lässt sich aktuell aber noch nicht abschätzen. Dem 3:2-Erfolg zum Saisonauftakt gegen die Baden Volleys Karlsruhe ließ die Mannschaft von TSV-Trainer Mircea Dudas drei Niederlagen gegen Freiburg, Lüneburg und Giesen folgen. Am Dienstag (nach Redaktionsschluss) spielten die Hachinger gegen den ASV Dachau.