Nach vier Spieltagen hängen die WWK Volleys Herrsching ein wenig hinter den eigenen Erwartungen zurück. Ein Sieg, drei Niederlagen – so lautet die dürftige Bilanz. Allerdings: Zwei der drei Niederlagen waren gegen die beiden deutschen Topteams Friedrichshafen und Berlin. „Es kann also nur noch bergauf gehen“, versuchte sich Eric Burggräf nach der 0:3-Niederlage in Friedrichshafen in Optimismus. Am Samstag, 20 Uhr, empfangen die Ammerseer die Powervolleys Düren im BMW Park. Ein Gegner, mit dem man sich auf Augenhöhe wähnt. Aktuell rangieren die Powervolleys auf dem siebten Rang, Herrsching steht einen Platz und einen Punkt schlechter da. In allen drei Spielen mussten die Dürener über die volle Distanz. Gegen Lüneburg und Dachau hatte das Team von Trainer Christophe Achten das bessere Ende, gegen die Grizzlys Giesen das Nachsehen.
In Herrsching hatte Coach Thomas Ranner unter der Woche das 0:3 (20:25, 21:25, 17:25) beim VfB Friedrichshafen aufzuarbeiten. In nahezu allen Belangen war man den Häflern unterlegen. „Der VfB war heute einfach sehr gut. Sehr gut im Aufschlag, im Block und in der Abwehr“, sagte Ranner. Der Blick auf die nackten Zahlen belegt die Friedrichshafener Überlegenheit: Aufschlagpunkte (6:2), Aufschlagfehler (8:17), Annahmefehler (2:6), Blockpunkte (9:2), Eigenfehler (5:11) - alle Elemente sprachen eine deutliche Sprache zu Gunsten der Häfler. Für Lenny Graven, seit dieser Saison in Diensten des VfB, war der Druck im Aufschlag und im Block“ der Schlüssel zum Erfolg. „Wir haben Herrsching nie ins Spiel kommen lassen.“ Dass es so eine einseitige Angelegenheit werden würde, „hätte ich aber nicht gedacht“, sagte der 20-jährige Ex-Herrschinger.
„Das wird ein heißer Tanz“, sagte Ranner noch vor dem Spiel bei DYN. Doch am Ende war der Auftritt der WWK Volleys eher ein laues Lüftchen. Auch Eric Burggräf erkannte die Niederlage vollumfänglich an. „Im zweiten Satz hatten wir unsere Chancen“, sagte der GCDW-Kapitän bei DYN. „Der erste und dritte Satz waren eine klare Sache für Friedrichshafen.“ Die Herrschinger leisteten sich zu viele Eigenfehler. Im ersten Satz war es bis zum Stande von 11:11 ein Spiel auf Augenhöhe. Doch dann leisteten sich die Herrschinger acht Aufschlagfehler (!), so dass die Gastgeber ihrerseits gar nicht viel zu tun mussten. Ein Fehlaufschlag weit über das Feld hinaus von Victor Rodriguez Perez besiegelte den Satzgewinn. Im zweiten Umlauf hatten die Herrschinger ihre Möglichkeiten, durften bis in die Crunchtime auf den Satzgewinn hoffen. Doch Michal Superlak, Bundesliga-MVP der Vorsaison, zerstörte die Hoffnungen. Mit einem Monsterblock gegen den 22 cm kleineren Bence Ambrus machte der 2,12m große VfB-Mittelblocker Marcus Böhme schließlich den Deckel auf den zweiten Satz. Im dritten Durchgang brachte Ranner für den blassen Daniel Gravues im Außenangriff Jannes Wiesner. Doch dem Youngster wurden gleich mal die Grenzen aufgezeigt. Wieder war es die menschliche Wand Marcus Böhme, die im Weg stand. In der Folge bauten die Häfler den Vorsprung immer weiter aus. In den Auszeiten war Ranner die Verärgerung deutlich anzumerken. Mit markigen Worten faltete der 37-Jährige sein Team ordentlich zusammen. „Wir müssen an unserem Spiel arbeiten“, meinte der WWK Volleys-Cheftrainer nach der 0:3-Abfuhr, die Ivan Zeljkovic nach 80 Minuten besiegelte.