Duelle zwischen den WWK Volleys Herrsching und den Powervolleys Düren versprechen meist ein ultraspannendes Spiel. Und meist auch in Überlänge. So auch am vergangenen Samstag. Nach 135 intensiven Minuten gingen die Ammerseer als glücklicher Sieger vom LED-Glasboden im BMW Park. Die Mannschaft von Cheftrainer Thomas Ranner besiegte die Powervolleys Düren mit 3:2 (21:25, 25:20, 24:26, 25:19, 15:11). In der Tabelle rangieren die Ammerseer zwar weiterhin auf dem achten Platz, der Anschluss an die Verfolgergruppe ist aber geschafft. „Der Sieg war extrem wichtig fürs Selbstvertrauen“, freute sich Laurenz Welsch.
In den kommenden Wochen erwarten die Herrschinger in der Liga allesamt Mannschaften aus der Schublade „machbar“. Los geht’s am kommenden Sonntag, 16 Uhr. Dann spielen Kapitän Eric Burggräf & Co. beim VC Bitterfeld-Wolfen. Die BiWo´s waren im vergangenen Sommer einer von vier Aufsteigern, die den Sprung in die Volleyball-Bundesliga gewagt hatten.
Auf Anhieb qualifizierten sich die Sachsen-Anhaltiner als Tabellen-7. Für die Play offs. Dort war dann allerdings nach zwei 0:3-Pleiten gegen die Helios Grizzlys Giesen Endstation. Auch in dieser Spielzeit peilen die BiWo´s die Play offs an. In der noch jungen Saison wartet die Mannschaft von Trainer Chang Cheng Liu noch auf einen Sieg. Gegen die Topteams aus Lüneburg und Giesen gab es nichts zu holen (0:3), gegen Dachau und Freiburg hatte man jeweils im Tiebreak das Nachsehen.
In den Tiebreak mussten am vergangenen Samstag auch die Herrschinger. Nach zuvor vier sehr abwechslungsreichen Sätzen hatten die Ranner-Schützlinge im Entscheidungssatz die besseren Argumente.
Erfreulich für Ranner und die knapp 800 Zuschauer im BMW Park. Mittelblocker Magloire Mayaula stand erstmals in dieser Saison auf dem Feld. Und die Herrschinger Nummer 7 war auf Anhieb einer der Erfolgsgaranten im Lederhosen-Team. Neun Angriffs- und vier Blockpunkte gelangen der kongolesischen Kante. Aber auch Mittelblock-Kollege Norbert Engemann war gut drauf (zehn Angriffs- und drei Blockpunkte). An der Aufschlaglinie glänze insbesondere Zuspieler Eric Burggräf. Mit knallharten Aufschlagserien sorgte der GCDW-Kapitän im vierten und im fünften Satz für die Vorentscheidung. Die entscheidende Szene geschah beim Stande von 9:10 im vierten Satz. GCDW-Coach Ranner brachte für den etwas glücklosen Filip John Laurenz Welsch auf Diagonal. Und der junge Local Guy lieferte ab. „Er hat uns den Arsch gerettet“, sagte Ranner nach dem Spiel. Auch die Zuschauer am TV honorierten die Leistung von Welsch und kürten ihm zum Gold-MVP des Spiels. Sichtlich gerührt nahm der 21-Jährige die Ehrung entgegen.
Für die Powervolleys Düren war es im vierten Spiel das vierte Duell mit Überlänge.
Im ersten Satz konnte sich kein Team entscheiden absetzen. Mal führten die Herrschinger knapp, mal die Dürener. Den Satz sicherten sich letztlich die Gäste (21:25). Im zweiten Durchgang fanden die Hausherren deutlich besser rein. Die frühe, schnelle Führung konnten die Herrschinger immer weiter ausbauen und den Satz schließlich sicher eintüten (25:20). Der dritte Umlauf war dann wieder ein zähes Hin und Her. In der Crunchtime hatten die Herrschinger den Satzgewinn praktisch in der Tasche. Nach einer starken Aufschlagserie von Eric Burggräf führten die Hausherren bereits mit 24:22. Doch dann leistete sich die Ranner-Crew gleich mehrere Aussetzer. Erst setzte Burggräf den Aufschlag ins Netz, dann konnten sich Daniel Gruvaeus, Filip John und Victor Rodriguez Perez nicht einigen, wer den Ball übers Netz befördert - futsch waren die beiden Satzbälle. Eine verunglückte Annahme von Mayaula nahm Düren-Mittelblocker Michael Andrei dankend an. Zu guter Letzt wurde Filip Johns Angriffsschlag geblockt. Weg war der Satz (24:26). Die Herrschinger zeigten sich gut erholt und krallten sich den vierten Satz (25:19). Auch Ranner freute sich, dass „wir den Fuß auf dem Gaspedal gelassen haben.“ Im Tiebreak blieb es bis in die Crunchtime spannend. Die Vorentscheidung sorgte der Ex-Dürener Eric Burggräf. Mit seinen druckvollen Aufschlägen hatte die Dürener Annahme so seine Probleme. Vier Asse gelangen dem Zuspieler insgesamt. Die Schlussakkorde setzten die beiden Local Heroes. Gold-MVP Laurenz Welsch blockte gegen Dürens Alexander Knight, den Matchball knallte Norbert Engemann ins Dürener Feld und gab den Startschuss für die ausgelassene Jubelparty auf dem Feld und den Rängen.