Ein Sieg und eine Niederlage – so liest sich die Bilanz der WWK Volleys Herrsching in der vergangenen Woche. Am vergangenen Donnerstag verloren die Ammerseer im Achtelfinal-Hinspiel des CEV Challenge Cups gegen Spor Toto Ankara mit 1:3, zwei Tage später gewann man das oberbayerische Derby gegen den ASV Dachau verdient mit 3:0. Während international der K.O. droht, mischen die Herrschinger in der Liga nach dem siebten Sieg in Folge ganz oben mit und bleiben dem Spitzen-Trio Berlin Recycling Volleys (33), SVG Lüneburg (27) und VfB Friedrichshafen (25) auf den Fersen. Mit 24 Zählern rangieren die Herrschinger auf dem vierten Platz, knapp vor den Helios Grizzlys Giesen (23). Und bei den Niedersachsen müssen die Herrschinger am kommenden Samstag, 19 Uhr, antreten.
„Heute bin ich sehr zufrieden“, sagte ein sichtlich entspannter Thomas Ranner nach dem lockeren 3:0 (25:19, 25:20, 25:15) gegen den ASV Dachau. „Das war eine sehr souveräne Vorstellung meiner Mannschaft.“ Der Derbysieg wurde allerdings überschattet durch die Verletzung von Laurenz Welsch. Der Herrschinger Außenangreifer knickte Mitte des ersten Satzes unglücklich um. Mit schmerzverzerrtem Gesicht lag der 21-Jährige während der Behandlung am Boden. Nach knapp drei Minuten konnte das Herrschinger Eigengewächs das Feld zumindest auf eigenen Füßen verlassen. Wie schwer die Verletzung ist, werden die Untersuchungen in den kommenden Tagen zeigen. Nach dem Spiel humpelte der Youngster mit Gehhilfe und dickem Knöchel durch Halle. „Ich bin mir sicher, dass er wieder stark zurückkommen wird“, meinte Ranner.
Neben dem Sieger-Jubel gab es aber auch Abschiedstränen. Nach knapp drei Monaten endete das Kurzzeit-Engagement von Bence Ambrus. Der ungarische Mittelblocker wechselt zum österreichischen Erstligisten UVC Holding Graz. Gegen Dachau durfte Ambrus in der Schlussphase des Spiels nochmal zeigen, was er kann. „Er ist ein herzlicher Junge“, lobte Ranner den Ungarn. „Ich werde den Verein und die Fans in meinem Herzen behalten“, sagte der scheidende Mittelblocker.
Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. In Manier eines Spitzenteams ließen die WWK Volleys Herrsching zu keiner Zeit des Spiels etwas anbrennen und siegten im Schnelldurchgang. Von der ersten Minute an waren die Ranner-Schützlinge klar Herr im eigenen Haus. Die ersten Ausrufezeichen setzte Jannes Wiesner. Der 21-Jährige machte da weiter wo er gegen Ankara aufgehört hatte und legte mit zwei krachenden Servicewinnern den Grundstein zu einem lockeren Satzgewinn. Nach dem Welsch-Schock (18:13) dauerte es einige Ballwechsel, doch dann waren die Herrschinger wieder in der Spur. Ein Monsterblock von Norbert Engemann gegen den Ex-Herrschinger Fabian Suck brachte den Satzgewinn (25:19). Auch im zweiten Durchgang zogen die Hausherren frühzeitig davon. Die Gäste leisteten sich ihrerseits immer wieder unnötige Fehler. Gerade mal neun eigene Angriffspunkte reichten den Herrschingern, um den Satz einzutüten. Dachau produzierte sechs Angriff- und dazu noch sieben Aufschlagfehler. Die siebte Fahrkarte schoss Fabian Suck (25:20). Die WWK Volleys Herrsching blieben mit dem Fuß auf dem Gaspedal und schaukelten das Spiel letztlich locker nach Hause. Die Dachauer hatten nichts mehr entgegenzusetzen, auch die Körpersprache war nicht mehr da. Nach 74 Minuten besiegelte schließlich ein Angriffsfehler von Simon Gallas den ungefährdeten Derbysieg (25:15).