Kinder und Jugendliche sollen mehr Platz für Sport, Bewegung und Spiel bekommen, dafür setzte sich ein Stadtteilbewohner bei der Bürgerversammlung in Neuhausen-Nymphenburg ein. Die Stadt solle deswegen veranlassen, dass mehr Schulen im Stadtbezirk ihre Sportplätze für die Allgemeinheit öffnen, sodass sie zusätzlich zu Spielplätzen und Parkanlage genutzt werden könnten, so der Vorschlag von Willi Wermelt. Konkret kämen das Adolf-Weber- und das Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Frage. Bei der Bürgerversammlung fand seine Idee so großen Anklang, dass sein Antrag ohne Gegenstimmen an die Stadt weiterempfohlen wurde.
„Es gibt bereits eine Vielzahl an Schulen, die ihre Schulhöfe und Sportanlagen außerhalb der Schulzeit öffnen“, weiß Willi Wermelt, der sich u.a. mit dem Verein BiKu e.V. und dem Projekt „Mädchen an den Ball“ für Angebote im Breitensport einsetzt. Die offenen Schulhöfe bzw. Sportsplätze kämen sehr gut an und böten den Kindern und Jugendlichen in München tolle Möglichkeiten, sich draußen zu beschäftigen, so Wermelt. Im Stadtbezirk 9 hat aktuell jedoch nur die Mittelschule am Winthirplatz die Tore ihres Sportplatzes für die Allgemeinheit geöffnet. Ganzjährig können Kinder und Jugendliche hier am Nachmittag, von Montag bis Freitag, sporteln. Allerdings ist auch dieser Platz jeweils nur eine Stunde pro Tag für die Öffentlichkeit freigegeben: Montag bis Donnerstag von 16 bis 17 Uhr und am Freitag von 15 bis 16 Uhr.
„Schulfreiflächen sind sehr gut geeignet für sportliche Aktivitäten der Allgemeinheit“, erklärt Wermelt. Denn gerade Jugendlichen fehle es in der dicht besiedelten Stadt häufig an geeigneten Flächen, um sich sportlich zu betätigen. „Durch das Wachstum der Bevölkerung, insbesondere auch der jungen Generation, und dem Siedlungsdruck im Großraum München, gibt es die notwendigen Spiel- und Sportflächen innerhalb des Stadtgebietes nicht in ausreichender Anzahl“, sagt er. Die Grünflächen in Neuhausen-Nymphenburg, wie der Grünwaldpark und der Hirschgarten, die teilweise mit Sportgeräteanlagen ausgerüstet sind, hält er für „total überlastet“. Es gebe jetzt schon Nutzerkonflikte etwa zwischen ballspielenden Kindern und Jugendlichen und Ruhe suchenden Besuchern. „Im Zuge des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung ab 2026 werden die zur Verfügung stehenden Flächen noch stärker belastet“, glaubt Wermelt.
Wichtige Abhilfe für den Mangel könnte daher die Öffnungen der beiden Schulhöfe der städtischen Gymnasien schaffen. Wermelt habe bereits bei den jeweiligen Schulfamilien, des Adolf-Weber-Gymnasiums und des Käthe-Kollwitz-Gymnasiums, vorgefühlt. Für diese beiden Schulhoföffnung sprächen die vielseitigen Nutzungsmöglichkeiten: Das Adolf-Weber-Gymnasiums hätte einen Sportplatz mit Basketball-Court und Boulderwand, das Käthe-Kollwitz-Gymnasium eine Beachvolleyball- und Basketballanlage.