Veröffentlicht am 03.02.2025 09:17

Zuspruch für Erläuterungstafel für alte Schulportale


Von Beatrix Köber
Die Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30 ist über hundert Jahre alt und entspricht im Baustil wie auch den Texten an den Eingangstüren den Anschauungen der damaligen Zeit. (Foto: Beatrix Köber)
Die Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30 ist über hundert Jahre alt und entspricht im Baustil wie auch den Texten an den Eingangstüren den Anschauungen der damaligen Zeit. (Foto: Beatrix Köber)
Die Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30 ist über hundert Jahre alt und entspricht im Baustil wie auch den Texten an den Eingangstüren den Anschauungen der damaligen Zeit. (Foto: Beatrix Köber)
Die Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30 ist über hundert Jahre alt und entspricht im Baustil wie auch den Texten an den Eingangstüren den Anschauungen der damaligen Zeit. (Foto: Beatrix Köber)
Die Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30 ist über hundert Jahre alt und entspricht im Baustil wie auch den Texten an den Eingangstüren den Anschauungen der damaligen Zeit. (Foto: Beatrix Köber)

„Erste Schritte sind gemacht“, freut sich Gerhard Laub (Grüne), Mitglied des Bezirksausschusses Laim (BA 25) und im dortigen Unterausschuss (UA) Kultur aktiv. Dieser hatte sich dafür eingesetzt, dass die Eingangstüren der Grund- und Mittelschule an der Fürstenrieder Straße 30 mit Erläuterungsschildern versehen werden. Die an beiden Türstöcken angebrachten Sprüche sollten damit historisch kritisch eingeordnet werden. Zuspruch für die Idee kommt nun vom Referat für Bildung und Sport, das ein solches Erläuterungsschild begrüßt. Zur Anbringung fehlt aber noch die Erlaubnis der Unteren Denkmalschutzbehörde.

„Lern für die Zeit, werd‘ tüchtig fürs Haus! Gewappnet ins Leben trittst du hinaus!“, so ist über dem rechten Eingangsportal der Grund- und Mittelschule in der Fürstenrieder Straße zu lesen. Am linken Türstock steht: „Stähl‘ deine Kraft, greif wacker an! Ein rechter Knab‘ - ein rechter Mann.“
Die Schule an der Fürstenrieder Straße wurde Anfang des 20. Jahrhunderts errichtet und gehört heute zu den historisch wertvollen Denkmälern Laims. Kleine Giebel oder das Zwiebeltürmchen, das aus dem Dach emporragt, gehören zu den typischen Merkmalen des Baustils der Epoche. Und auch der Text, der über den beiden Eingangstüren zu lesen ist, spiegelt die Zeit wider und entspricht den damaligen Anschauungen. Vor über hundert Jahren gingen hier Mädchen und Jungen getrennt ins Schulhaus und bekamen bereits am Eingang einen für damalige Begriffe jeweils passenden Leitsatz für den Schultag mit. Der Unterausschuss (UA) Kultur des BA Laim machte darauf aufmerksam, dass die Texte die Erziehungsziele der wilhelminischen Epoche darstellen und eine Kontextualisierung für heutige Leser bedürfen. Vor zwei Jahren stellte der UA Kultur daher einen Antrag und forderte Erläuterungsschilder.

„Denkmalschutzrechtliche Klärung“

Die in den Sprüchen ausgedrückte Rollenzuweisung für Jungen und Mädchen sah man für das heutige Verständnis kritisch. Zum einen in Bezug auf Gleichberechtigung der Geschlechter, zum anderen aber auch weil sie „eine Folie für unheilvolle Entwicklungen Deutschlands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts“ seien, wie es im eingereichten Antrag hieß. Der BA befürwortete daher geschlossen eine Erläuterungstafel. Nach zwei Jahren, die man in Laim inzwischen auf die Bearbeitung des Antrags wartet, kommt aus dem Referat für Bildung und Sport nun zustimmende Unterstützung. Seitens des Baureferats ist zudem eine Befestigung der Schilder „aus bautechnischer Sicht sicher möglich“. Zuvor aber sei eine „denkmalschutzrechtliche Klärung dieses Vorhabens zu veranlassen“, erklärt die Behörde. Das Baureferat hat hierzu bereits Kontakt mit der Unteren Denkmalschutzbehörde aufgenommen. Wenn die Behörde positiv bescheidet, könnte ein Historiker beauftragt werden, die die Erläuertungstexte verfasset.
„Sehr erfreulich“, findet man diese Zwischennachricht im BA und wartet nun auf endgültige Erlaubnis von der Unteren Denkmalschutzbehörde, um dann entsprechende Tafeln anbringen zu lassen.

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