Veröffentlicht am 12.05.2009 09:14

Regionsstarker Auftritt

Die übrig gebliebenen Trassenmöglichkeiten führten alle oberirdisch durchs Würmtal. „Im Moment wird gar keine Tunnelvariante geprüft. Dagegen müssen wir uns wehren, sonst ist unsere Natur kaputt!“, bekräftigten die Bürgermeister. (Foto: PI)
Die übrig gebliebenen Trassenmöglichkeiten führten alle oberirdisch durchs Würmtal. „Im Moment wird gar keine Tunnelvariante geprüft. Dagegen müssen wir uns wehren, sonst ist unsere Natur kaputt!“, bekräftigten die Bürgermeister. (Foto: PI)
Die übrig gebliebenen Trassenmöglichkeiten führten alle oberirdisch durchs Würmtal. „Im Moment wird gar keine Tunnelvariante geprüft. Dagegen müssen wir uns wehren, sonst ist unsere Natur kaputt!“, bekräftigten die Bürgermeister. (Foto: PI)
Die übrig gebliebenen Trassenmöglichkeiten führten alle oberirdisch durchs Würmtal. „Im Moment wird gar keine Tunnelvariante geprüft. Dagegen müssen wir uns wehren, sonst ist unsere Natur kaputt!“, bekräftigten die Bürgermeister. (Foto: PI)
Die übrig gebliebenen Trassenmöglichkeiten führten alle oberirdisch durchs Würmtal. „Im Moment wird gar keine Tunnelvariante geprüft. Dagegen müssen wir uns wehren, sonst ist unsere Natur kaputt!“, bekräftigten die Bürgermeister. (Foto: PI)

„Wir müssen uns jetzt ganz entschieden auf die Hinterbeine stellen, denn noch ist alles offen“, bekräftigte die Kraillinger Bürgermeisterin Christine Borst bei einem Pressetermin auf der Sanatoriumswiese.

Gemeinsam mit ihren Kollegen Christoph Göbel (Gräfelfing), Annemarie Detsch (Planegg), Markus Crhak (Neuried), Brigitte Servatius (Gauting) und dem Starnberger Landrat Karl Roth demonstrierte sie Einigkeit gegen die Pläne für einen Südring.

Von den ursprünglich 98 Ringvarianten blieben bei der letzten Vorstellung der Autobahndirektion am 29. April ganze acht übrig. Sieben davon führen oberirdisch durchs Würmtal. „Mit keiner erklären wir uns einverstanden“, bekräftigte Servatius. Denn mit diesen wäre die Natur hier kaputt.

Paradoxe Verkehrsuntersuchung

Vor allem die Varianten, die zuerst quer über die Sanatoriumswiese führen und danach als Hochstraße übers Grubmühler Feld weitergehen, nannte Servatius idiotisch. „Den Naherholungswert des Gebietes könnten wir dann vergessen. Der Lebensraum für Flora und Fauna wäre zerstört“, wetterte auch Landrat Roth.

Als nächsten Schritt will die Autobahndirektion die Kosten-Nutzen-Bilanz der übrig gebliebenen Varianten untersuchen. Dabei wies Göbel auf die Machbarkeitsstudie hin, die zum Thema „Verkehrliche Entlastungen“ folgendes ausführt: „Die Entlastung der A 99 Nord und Ost liegt bei weniger als zehn Prozent. Der Mittlere Ring Süd und der Südwesten von München werden nicht von der Stadt fernen Trasse entlastet.“

Auch im Umland bringe der Ring kaum etwas, weil sowohl die M 4 als auch die B 11 Anschlüsse zur Autobahn erhielten und der Verkehr nicht einfach verschinden könne, kommentierte Göbel. Für ihn bleibt als einzige Alternative die Realisierung des Teilstücks zwischen A 96 und A 95, um dem Verkehr gerecht zu werden.

Ärgerlich an der Sache, so unterstrich Göbel, sei die Ignoranz der hohen Raumwiderstände. „Hier führen die Trassen durch wertvollste Wohngegenden. Damit wird keine einzige Variante die Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan finden.“

Gemeinsam mit den Abgeordneten

„Was soll das Ganze also?“, schimpfte Göbel. Schließlich seien Landeshauptstadt und Landkreis gegen den Südring. Es gehe nur um politische Entscheidungen.

Die Kraillinger und Gautinger Aktion, die Breite der geplanten Autobahn durch Banner zu verdeutlichen, werden die übrigen Gemeinden in den nächsten Wochen aufgreifen. Detsch dazu: „Zum Beispiel in der Nähe von Maria Eich bieten sich solche Banner hervorragend an.“

„Die Bürger sind wahnsinnig beunruhigt“, sagte Borst. „Wir sind es uns allen schuldig, dass wir uns gemeinsam wehren.“ Im Moment bemüht sie sich um einen Termin beim bayerischen Ministerpräsidenten, um die 2000 gesammelten Unterschriften gegen den Südring zu übergeben. Darüber hinaus wollen die Würmtaler mehr Abgeordnete auf ihre Seite ziehen.

Göbel machte deutlich, um was es geht: „Die Entscheidung über den Bundesverkehrswegeplan wird in die nächste Legislaturperiode fallen, für die im Herbst die Wahlen anstehen. Die Abgeordneten für Bayern sollen jetzt schon zur Kenntnis nehmen, wie die Sache hier gesehen wird und mit wem sie es zu tun haben.“

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