Das wissenschaftliche und praxisorientierte Arbeiten lernen Schüler der zweijährigen Oberstufe generell in W- und P-Seminaren mit dem Ziel, eine wissenschaftliche Arbeit vorzustellen und einen Event zu organisieren beziehungsweise praktische Dinge zu fertigen und sich somit einem Beruf zu nähern.
Für die 15 Teilnehmer des TUM-Kollegs am Gautinger Otto-von-Taube-Gymnasium (OvTG) wird es dagegen gleich richtig wissenschaftlich. Sie besuchen an einem Tag in der Woche das Studium Generale an der TU München und fertigen später eine wissenschaftliche Arbeit mit Betreuung an einem der TUM-Lehrstühle an. Den Lehrplan der Oberstufe absolvieren sie an den anderen Tagen.
Gerade eben präsentierten die TUM-Kolleg-Zwölftklässler ihre Arbeiten im Rahmen des von ihnen organisierten Wissenschaftstages mit 17 Workshops und Beiträge einiger Ehemaliger. Coronabedingt fand der Tag zwar online statt, dennoch konnten die Schüler viele Vertreter der TU, der Gemeinde, Zuschauer aus einigen anderen Gymnasien im gesamten Bundesgebiet und vor allem auch die Zehntklässler begeistern, die sich in den kommenden Wochen fürs TUM-Kolleg bewerben werden.
Unterm Strich hatte Corona viele Pläne zunichte gemacht. Zum Beispiel das Auslandspraktikum wurde nur für eine Schülerin möglich. Auch fanden Vorlesungen eher online statt, als dass sich die Gautinger an die TU aufmachten. „Das hatte auch Vorteile. Wir konnten die Zeit effektiver nutzen und auch mal in andere Sachen reinhören“, erklärten die Schüler.
Für ihre Arbeiten in Biomechanik, Unfallchirurgie, in experimenteller Anästhesie, über Mensch-Roboter-Kooperation oder in der Visualisierung von Datensätzen erhielten die Schüler großes Lob von allen Seiten. „Das ist ganz hohes Niveau! Die Arbeiten können sich problemlos mit manchen Bachelorarbeiten messen“, so Projektleiterin Prof. Jenna Koenen.
Und TU-Präsident Thomas Hofmann gratulierte in einer Videobotschaft zum erfolgreichen TUM-Kolleg. „Danke, dass Sie trotz der schwierigen Situation durchgehalten haben“, meinte er. „Wir brauchen junge engagierte Leute, beherzte Mediziner, scharfsinnige Forscher und neugierige Techniker, wie Sie es sind. Für mehr als 80 Prozent der TUM-Kolleg-Teilnehmer geht der Weg nahtlos weiter an die TU. Ich wünsche mir, dass wir auch viele von Ihnen bei uns begrüßen können.“