Veröffentlicht am 02.02.2022 00:00

Raubtier und Märchenwesen


Von Brigitte Bothen [bb] (brigitte.bothen@muenchenweit.de, bbo)
Wölfe gibt es in zahlreichen Fellfarben - von ganz hell bis schwarz. (Foto: christels/pixabay)
Wölfe gibt es in zahlreichen Fellfarben - von ganz hell bis schwarz. (Foto: christels/pixabay)
Wölfe gibt es in zahlreichen Fellfarben - von ganz hell bis schwarz. (Foto: christels/pixabay)
Wölfe gibt es in zahlreichen Fellfarben - von ganz hell bis schwarz. (Foto: christels/pixabay)
Wölfe gibt es in zahlreichen Fellfarben - von ganz hell bis schwarz. (Foto: christels/pixabay)

Dass die Biologin Lydia Schübel vom Tierschutzverein München den Wolf zum aktuellen Wildtier des Monats gewählt hat, könnte aktueller nicht sein, hat die Regierung von Oberbayern doch kürzlich die Entnahme eines Tieres genehmigt, das am Alpenrand Schafe und Ziegen gerissen hat. Entnahme bedeutet dabei nichts anderes, als dass der Wolf zum Abschuss freigegeben wurde.

Ambivalente Beziehung

„Kaum ein Wildtier ist so eng mit dem Menschen verbunden wie der Wolf. Märchen und Geschichten über ihn faszinieren, aber ängstigen uns auch. Seine Nachkommen sind seit mehr als 15.000 Jahren unsere besten Freunde und Helfer und in vielen Ländern leben Mensch und Wolf im Einklang. In Deutschland tun wir uns damit allerdings schwer wie die Abschussdebatte im Januar zeigte”, schreibt die Wildtierexpertin einleitend.

Lydia Schübel erläutert in ihrem Artikel, der unter www.tierschutzverein-muenchen.de zu lesen ist, dass Wölfe bis zu 80 Kilometer weit am Tag laufen und Reviere je nach Beutevorkommen von 75 bis 6.300 Quadratmeter groß sein können. „Bis zu einem Alter von vier Jahren bleiben Jungtiere manchmal im elterlichen Rudel und helfen bei der Aufzucht ihrer Geschwister. Herrscht jedoch Nahrungsknappheit, verlassen Jungtiere manchmal schon mit fünf Monaten das Rudel und versuchen, allein zu überleben”, weiß sie zu berichten.

Rund 430 Wölfe hierzulande

Des Weiteren erfährt man, dass ein Rudel in Deutschland in der Regel aus fünf bis zwölf Tieren besteht, dass Wölfe inzwischen als Kulturfolger gelten und teilweise sogar schon in städtischer Umgebung leben. Ein Problem für die Wölfe in Deutschland sei der viele Verkehr, berichtet die Biologin. „Seit ihrer Rückkehr wurden 513 Wölfe in Deutschland Opfer von Verkehrsunfällen, einige davon trugen alte Schussverletzungen. Getötet durch illegale Abschüsse wurden 71 Wölfe. Derzeit leben ca. 430 Wölfe in Deutschland und es gibt 35 Wolfsrudel.”

Einen wichtigen Rat gibt Lydia Schübel am Ende ihres Artikels: „Auch neugierigere Wölfe dürfen niemals gefüttert werden. Dadurch verlieren sie ihre natürliche Scheu dem Menschen gegenüber und es kann zu gefährlichen Übergriffen kommen.”

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