„Uns ist es wichtig zu zeigen, dass die Türen offen sind, dass wir uns nicht vor dem Thema verstecken“, sagt Manuale Brenzinger, Vorsitzende des Pfarrverbandsrats im Westend. Mit einer eigenen Aktion will der katholische Pfarrverband auf das von der Rechtsanwaltskanzlei Westpfahl Spilker Wast erstellte und kürzlich veröffentlichte Gutachten zum Thema des sexuellen Missbrauchs in der Erzdiözese München und Freising reagieren und zugleich Betroffenen und jenen, die ihren Gedanken und Gefühlen dazu Ausdruck verleihen möchten, ein Gesprächsangebot machen. Als Zeichen der Anteilnahme mit jenen, die unter Missbrauch und dessen Folgen zu leiden hatten bzw. bis heute leiden, wird zudem die Marienfigur in St. Rupert am Gollierplatz in den nächsten Wochen in Trauerflor gehüllt bleiben. Neben der Statue brennt eine schwarze Kerze. „Die trauernde Maria in St. Rupert ist das große nach außen hin sichtbare Symbol unserer momentanen Verfassung“, erklärt Manuela Brenzinger. Ein Zeichen der Traurigkeit über Schmerz und Leid der von Missbrauch und Gewalt Betroffenen wird auch die Trauerkarte sein, die in den nächsten Wochen in allen vier Kirchen im Pfarrverband Westend (St. Rupert, St. Benedikt, St. Paul und Maria Heimsuchung) hängen wird.
Auch gibt es in den Kirchen die Gelegenheit, die eigenen Empfindungen zu formulieren und sie aufzuschreiben. Die Papiere werden an dafür eingerichteten Stellwänden aufgehängt, so dass Formuliertes auf diesem Wege geteilt werden kann.
Die Seelsorger im Westend stehen neben den üblichen Angeboten in dieser Woche täglich zu Extra-Gesprächsterminen bereit. Diese sind noch am Do, 16 - 17.30 Uhr in St. Paul und am Fr, 16.30 - 18 Uhr in Maria Heimsuchung. Aber auch Ehrenamtliche stellen sich für Gespräche und Austausch nach den Sonntagsgottesdiensten zur Verfügung. An jedem Sonntag werden außerdem im Gottesdienst, in den Fürbitten oder an einer anderen Stelle, für die Opfer von sexuellem Missbrauch gebetet.