Veröffentlicht am 09.02.2022 00:00

Kleiner Stier im Glück


Von Brigitte Bothen [bb] (brigitte.bothen@muenchenweit.de, bbo)
Napoleon scheint sich inmitten der anderen Tiere sehr wohl zu fühlen.  (Foto: Kristina Berchtold)
Napoleon scheint sich inmitten der anderen Tiere sehr wohl zu fühlen. (Foto: Kristina Berchtold)
Napoleon scheint sich inmitten der anderen Tiere sehr wohl zu fühlen. (Foto: Kristina Berchtold)
Napoleon scheint sich inmitten der anderen Tiere sehr wohl zu fühlen. (Foto: Kristina Berchtold)
Napoleon scheint sich inmitten der anderen Tiere sehr wohl zu fühlen. (Foto: Kristina Berchtold)

Das Dexter-Rind ist von Natur aus eine kleine Rasse, beim acht Monate alten Stier Napoleon kommt noch ein seltener Gendefekt dazu, so dass er sogar noch kleiner als ein Schaf ist - und auch nicht mehr wachsen wird. Mit seiner Körpergröße von 80 Zentimetern ist das Kerlchen als landwirtschaftliches Nutztier ungeeignet, so dass seine Zukunft alles andere als rosig erschien. Wahrscheinlich wäre er über kurz oder lang getötet worden.

Dauerhaftes Zuhause

Der Tierschutzverein München hat in dieser Situation schnell reagiert und Napoleon im Januar erst einmal auf seinem Gnadenhof in Kirchasch bei Erding untergebracht. Da es auf dem Hof allerdings keine Kühe gibt, musste mittelfristig eine andere Lösung her. Denn Rinder sind nun einmal Herdentiere und brauchen die Nähe ihrer Artgenossen.

Der Mini-Stier hatte Glück, denn eine gute und dauerhafte Bleibe war schon nach weniger als zwei Wochen gefunden. Der Schneiderhof in Kirchötting erklärte sich bereit, den Kleinen aufzunehmen und in die eigene Rinderherde zu integrieren.

Zwar sei dieser Gnadenhof, der sich ebenfalls im Landkreis Erding befindet, eigentlich voll, berichtet die Sprecherin des Tierschutzvereins München, Kristina Berchtold. Für Napoleon hätten die Betreiber aber eine Ausnahme gemacht. Da er so klein ist, laufe er mit.

Idyllischer Platz

Kristina Berchtold war erst diese Woche in Kirchötting, um nach Napoleon zu sehen, und sie ist voll des Lobes über die „schöne Idylle”, die sie vorfand. Pferde, Rinder, Schweine, Schafe, Ziegen, Hasen und Hühner haben dort viel Platz und werden bis zu ihrem Lebensende gut versorgt und betreut. Rund 100 gerettete Tiere leben derzeit auf dem Hof, der einst von den Großeltern der jetzigen Besitzer als Landwirtschaft im Nebenerwerb betrieben wurde.

Im Moment gebe es durchaus etwas Medienrummel um den kleinen Napoleon, berichtet Kristina Berchtold und setzt hinzu: „Wir vergönnen dem Schneider Hof die Aufmerksamkeit.” Wichtig sei, dass es dem Stier gut gehe. Und dieser scheint sich schon gut in die Herde integriert zu haben.

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