Veröffentlicht am 25.04.2022 12:25

Er ist der Längste


Von Johannes Beetz [job] (johannes.beetz@muenchenweit.de, job)
Viele Stunden Arbeit leisten die Helfer, bis aus einer Fichte ein echter Maibaum wird. (Foto: Steffanie Geisler )
Viele Stunden Arbeit leisten die Helfer, bis aus einer Fichte ein echter Maibaum wird. (Foto: Steffanie Geisler )
Viele Stunden Arbeit leisten die Helfer, bis aus einer Fichte ein echter Maibaum wird. (Foto: Steffanie Geisler )
Viele Stunden Arbeit leisten die Helfer, bis aus einer Fichte ein echter Maibaum wird. (Foto: Steffanie Geisler )
Viele Stunden Arbeit leisten die Helfer, bis aus einer Fichte ein echter Maibaum wird. (Foto: Steffanie Geisler )

„Eigentlich haben wir am 1. Mai immer ein größeres Fest mit vielen Attraktionen für die Kinder, mit Autokran und doppelt so groß aufgebaut wie an einem 1. Mai ohne neuen Baum”, erzählt Maximilian von Dehn, 1. Vorstand vom D'Pilsenseer Maibaum- und Burschenverein. „Heuer aber starten wir alles etwas ruhiger und kleiner, da wir den Ukraine-Konflikt nicht ganz ausblenden wollen.” Am Sonntag gibt es den üblichen Gottesdienst in der Kirche (aber keinen Weißwurst-Frühschoppen), ehe gegen 11.30 Uhr alle mit dem Maibaum - von Pferden gezogen - zur Maibaumschiene gehen und dort gegen 12 Uhr mit dem Aufstellen beginnen. Dort gibt es dann Essen, Trinken und musikalische Untermalung der D'Aubachtaler. Gegen 17 Uhr geht das Fest dem Ende zu.
Maximilian von Dehn beantwortete Fragen von Johannes Beetz rund um den Maibaum:

„Schön gewachsen”

Der Hechendorfer Maibaum ist heuer der längste im Landkreis … und der schönste sowieso. Kommt's beim Maibaum auf die Länge an? Und was ist das Schönste an ihm?
Maximilian von Dehn:
Für uns kommt es nicht wirklich auf die Länge an, beim Suchen im Wald achten wir mehr darauf, dass er schön gewachsen ist und dass er in unsere Schiene passt. Aber wenn er relativ lang ist, haben wir auch nichts dagegen. Ich persönlich finde an unserem Maibaum den Teil mit den Rauten am sehr schön - aber auch das Gesamtbild, wenn er fertig ist mit dem holzgeschnitztem Löwen und Schildern.

„Mehr kleine”

Der Pilsenseer Maibaum- und Burschenverein stellt ja nicht nur Maibäume auf. Sie sind neuer Vorsitzender des Vereins: Was haben Sie als neuer „Chef” mit Ihrem Verein sonst noch vor?
Maximilian von Dehn:
Wir machen eine Faschingsparty, Stadel-Party und eine Malle-Party. Als neuer Chef hab ich (oder eher die neue Vorstandschaft) vor, das Osterfeuer wieder etwas größer zu feiern und mehr mit unseren Vereinsmitgliedern zu unternehmen … mehr kleine Feste für uns.

Jung und Alt zusammen

Die Vereine machen unsere Gemeinden lebendig. Jeder trägt seinen eigenen Teil dazu bei. Der Maibaum und sein Aufstellen bringt darüber hinaus alle Bürger, alle Vereine zusammen. Der Pilsenseer Maibaum- und Burschenverein ist damit ein echtes Bindeglied. Mal ehrlich: Einen Verein, der - sehen wir mal von der Feuerwehr ab - noch wichtiger ist für den Zusammenhalt in einem Dorf, kann es doch kaum geben?
Maximilian von Dehn:
Ja sehe ich genau so, die D‘Pilsenseer machen viel für den Ort, egal ob jung oder alt, denn bei den Veranstaltungen kommt das ganze Dorf zusammen und es ist für jeden was dabei und es werden Traditionen erhalten.

„Das schönste Event im Jahr”

Ein Maibaum ist ein Symbol für Heimat, für Tradition, für Zusammenhalt. Ein Dorf ohne Maibaum - geht das überhaupt? Wir würden Sie sich „ohne” fühlen? Was bedeutet Ihnen der Baum?
Maximilian von Dehn:
Für mich sind der Maibaum und das Maifest das schönste und wichtigste Event im ganzen Jahr. Angefangen vom Maibaumherrichten, bei dem wir als Verein zusammenkommen und jeden Tag lustige und schöne Momente haben - so wie das Fest bei uns etwas ganz Besonderes ist, da das ganze Dorf zusammenkommt und alle Vereine mithelfen, um daraus einen schönen Tag zu machen. Schon als kleiner Bua hab ich mich immer auf den 1. Mai gefreut und so freue ich mich heute noch genauso drum.

„Die Ausblattung muss passen”

Maibäume werden sorgfältig vorbereitet und geschmückt. Was ist das wichtigste Schmuckstück oder das unverzichtbarste Teil am Baum?
Maximilian von Dehn:
Das, was am Baum am sorgfältigsten bearbeitet und sehr wichtig ist, ist die Ausblattung für die Schiene. Wenn die nicht passt, kann es sein, dass der Baum nach dem Aufstellen schief drinnen steht. Das wichtigste Schmuckstück sind die Schilder, die sämtliche Berufe und Vereine wiedergeben, sowie die Fahne, wenn sie im Wind weht.

Viele Stunden Arbeit

Das Aufstellen des Maibaums ist echte Arbeit - doch bis es soweit ist, ist ja bereits auch schon jede Menge an Arbeit zu tun. Wieviele Helfer haben sich um den Baum gekümmert und wieviele Stunden haben sie alle zusammen an Arbeit geleistet, damit Hechendorf sich über seinen neuen Maibaum freuen kann?
Maximilian von Dehn:
Wie viele Stunden gesamt ist ganz schwer zu sagen. Bis der Baum im Ort ist, vergehen schon einige Stunden ... vom Baumaussuchen, Umschneiden, Schepsen und reinfahren vergehen leicht 50 Stunden pro Person. Wenn der Baum im Ort liegt, bis er aufstellfertig ist sind es auch nochmal ca. 20 Stunden (4-5 Personen).

„Gerade und lang”

Nimmt man für Maibäume eine bestimmte Baumart her?
Maximilian von Dehn: Eine bestimmte Holzart für den Maibaum gibt es nicht wirklich, es werden Bäume ausgesucht, die sehr gerade und lang wachsen und das sind meistens Nadelbäume wie Fichte und Tanne. Unser Baum ist eine Fichte. Wichtig beim Aussuchen ist auch, dass man sich den Baum genau anschaut und keinen nimmt, der Krankheiten, Wuchsfehler oder einen Käferbefall hat.

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