Schon jetzt Ideen für „danach” ausarbeiten
Der Münchener Golfclub e.V. (MGC) wurde 1910 als erster Golfclub in Bayern gegründet und verfügt heute neben einem Platz in Straßlach seit 1951 auch über einen in Thalkirchen. Die Neun-Loch-Anlage befindet sich auf zwei 14 Hektar großen Grundstücken, die der Club von der Stadt gepachtet hat. Der Stadtrat hat den Pachtvertrag mit dem MGC über die Nutzung dieses Geländes an der Zentralländstraße um zehn Jahre (bis zum 31.12.2034) verlängert.
Ende 2020 hatte sich der Bezirksausschuss um die Verlängerung des Vertrags gestritten. Weil in einer enger werdenden Stadt wie München Freiflächen für die Allgemeinheit immens wichtig seien, dürfe man diese nicht mit einer „Golf-Automatik“ blockieren, fand die SPD damals. Das Bürgergremium stellte sich nicht gegen den Golfclub, wollte aber zugleich die öffentliche Nutzung des Geländes sicherstellen.
Die öffentliche Zugänglichkeit des Clubgeländes hatte - damals nicht ohne Widerspruch - MGC-Präsident Thomas Ritz erklärt. Zudem sei der Club sozial engagiert und kümmere sich um das Hangflachmoor am Gelände (das einzige in Europa, das es noch innerhalb einer Stadt gibt).
Was passiert in zehn Jahren?
Der nunmehr verlängerte Pachtvertrag legt u.a. fest, dass der Club „in Abstimmung mit dem Bezirksausschuss und der Stadtverwaltung Konzept entwickelt, um die Sportanlage mehr fürs Viertel zu öffnen mit Info-Tagen, Kooperation mit Institutionen vor Ort und der temporären Nutzung der Flächen für die Öffentlichkeit.” Bezirksausschussvorsitzender Ludwig Weidinger (CSU) sieht den MCG daher in der Bringschuld, diese Dinge auszuarbeiten.
Peter Sopp (Grüne) denkt schon an die Zeit nach 2034: Man müsse bereits jetzt Ideen ausarbeiten, was man nach Auslaufen des Pachtvertrages mit dem Gelände machen wolle und wie man dann die Moorpflege sicherstellen könne. Dies sei indes keine Aufgabe des Bezirksausschusses, sondern müsse vom städt. Planungsreferat erledigt werden. Michael Kollatz (SPD) kündigte an, der Bezirksausschuss werde u.a. bei den turnusgemäßen Gesprächen mit dem Planungsreferat genau darauf achten, dass die Behörde diese Konzepte ausarbeite.
