„Mach Musik!” Dazu ruft jedes Jahr die Bayerische Landeskoordinierungsstelle Musik (das ist eine Arbeitsgemeinschaft des Bayerischen Kultus- und des Familienministeriums mit dem Bayerischen Musikrat) auf. Bei ihrem Aktionstag Musik in Bayern dreht sich - immer zwischen Pfingst- und Sommerferien - alles um das gemeinsame Singen und Musizieren. Gruppen aus Kitas, Schulen, Universitäten und Senioren-Einrichtungen, Chöre, Musikvereine und Verbände machen dabei gerne mit - über 70.000 Menschen werden es wohl auch heuer sein. „Mach Musik!” ist nach den der Pandemie geschuldeten Einschränkungen der vergangenen beiden Jahre ein befreiender Aufruf zum Mitmachen: „Es ist es wichtig, dass das Musizieren wieder seinen Platz im öffentlichen Leben findet”, unterstreicht die Koordinierungsstelle.
Das ließen sich die Silberstimmen, der von Beate Walter-Miller geleitete Chor im Haus St. Josef, nicht zweimal sagen. „Selber etwas machen - das ist genau unser Ding!” freute sich die Sängerin, Pianistin und Gesangs- und Klavierpädagogin. Mit ihren kleinen Hofkonzerten im Haus St. Josef und dem Margarete-von-Siemens-Haus hat sie in den vergangenen schwierigen Monaten den Bewohnern viel Freude gebracht und sie zumindest für ein paar Stunden jede Woche aus der durch Corona erzwungenen Einsamkeit befreit.
Ungeduldig und voller Vorfreude hat sie sich mit den Silberstimmen auf den Aktionstag Musik vorbereitet. „Nach der ewig langen Pause wollen wir mit einem Paukenschlag starten!”, fieberte sie dem ersten Mitmach-Konzert im Haus St. Josef entgegen. „Musik berührt, verbindet, begeistert - genau diese drei Punkte sind mir wichtig”, erzählt sie. Was der Musikrat in ganz Bayern erreichen möchte, erlebt sie bei ihren Liedernachmittagen und Konzerten mit den Senioren immer wieder. In St. Josef freuen sich Bewohner und Hausteam daher sehr, wenn sie mit den Silberstimmen Musik macht.
Diesmal war die Freude besonders groß, enn endlich konnten dabei auch die ganz Kleinen mitmachen. Lange war ein Nachmittag „Silberstimmen treffen Kinderstimmen“ ins Auge gefasst, lange konnte es wegen Corona nicht umgesetzt werden. Jetzt waren die Kinder beim Singen dabei. Zudem hatten ie vorab für die Senioren aus Eierkartons kleine Eistütchen gebastelt – passend zum musikalischen Teil, denn auch beim Singen ging es um die kühle Schleckerei.
Zusammen sangen alle wie immer bekannte Weisen, Volkslieder und klassische, vertraute Lieder wie „Freude, schöner Götterfunke“. Beate Walter-Miller sorgte am Klavier, unterstützt von Johannes Schimmeling mit seiner Geige, für die musikalische Begleitung. Die Kinder konnten so zwei Instrumente ganz aus der Nähe kennenlernen und sich ein bisschen damit beschäftigen. Auch darauf legt Beate Walter-Miller großen Wert und hat fürs nächste Mal bereits ein weiteres Instrument angekündigt: Im Juli wird ein Musiker mit seiner Klarinette mitmachen.
Neben Veronika Schmidt mit dem Hauswirtschaftsteam der Münchenstift halfen Senioren ehrenamtlich bei der Organisation des Liedernachmittags. „Die Ehrenamtlichen sind ganz wichtig für mich”, betonte Beate Walter-Miller und dankte ihnen und dem Haus St. Josef. „Hier fühle ich mich immer sehr wertgeschätzt!”