Veröffentlicht am 20.07.2022 00:00

Faire Tomaten


Von red
Christiane Lüst vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair und Tati-Koch Peter Szabò freuen sich über die fairen Tomaten im Kino-Restaurant. (Foto: Öko & Fair Umweltzentrum)
Christiane Lüst vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair und Tati-Koch Peter Szabò freuen sich über die fairen Tomaten im Kino-Restaurant. (Foto: Öko & Fair Umweltzentrum)
Christiane Lüst vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair und Tati-Koch Peter Szabò freuen sich über die fairen Tomaten im Kino-Restaurant. (Foto: Öko & Fair Umweltzentrum)
Christiane Lüst vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair und Tati-Koch Peter Szabò freuen sich über die fairen Tomaten im Kino-Restaurant. (Foto: Öko & Fair Umweltzentrum)
Christiane Lüst vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair und Tati-Koch Peter Szabò freuen sich über die fairen Tomaten im Kino-Restaurant. (Foto: Öko & Fair Umweltzentrum)

Christiane Lüst vom Gautinger Umweltzentrum Öko & Fair ist glücklich: Stolz präsentiert sie im Gautinger Kino-Restaurant gemeinsam mit Tati-Koch Peter Szabò die neue Speisekarte: Ab sofort stehen die Tomaten der Flüchtlingsinitiative NoCap – mit einem extra Hinweis - mit auf der Speisekarte drauf, für die sich Lüst seit der Filmpremiere von Milo Raus Film „Das neue Evangelium” 2019 bundesweit stark macht.

„Ohne Ausbeutung kochen”

„Mit den Tomaten kochen heißt ganz einfach fair und ohne Ausbeutung kochen – mit fairen Löhnen, menschenwürdigen Unterkünften und gerechten Arbeitszeiten für die Tomatenpflücker in Italien!”, so Lüst. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die sowohl in der Menschenrechtscharta als auch den SGDs (sustainable development goals), in gesetzlich verbrieftem Mindestlohn und anderen Rechten Grundlage allen Handelns sein soll – „aber davon sind wir himmelweit entfernt”, so Lüst. „Nicht mal das Lieferkettengesetz – das jetzt aktuell einen Beitrag zur Umsetzung dieser Rechte machen soll, wird das schaffen – denn wo kein Kläger da kein Richter!”, so Lüst weiter.

„Das Schlimme ist, dass wir in Italien Zustände haben, die schlimmer wie in Afrika sind – die Menschen leben wie die Tiere ohne Wasser, Heizung, Strom und sanitäre Anlagen u.a. in verlassenen und verfallenen Fabrikanlagen, die auch noch asbestverseucht sind – unter Plastikplanen und in Schlamm und Dreck aufgrund des löchrigen Daches”, beschreibt Lüst die prekäre Situation. Gehandelt werde nicht, löse doch die Mafia das Problem durch die einseitige Abhängigkeit der Flüchtlinge von Arbeit und Unterkunft für die Politik, die sich zufrieden zurück lehne, weil ihnen so keine Kosten mehr entstünden, wie Lüst weiter ausführt. „Die Geflüchteten kommen in Italien an – können die Sprache nicht und haben keine Papiere – da sind sie nur zu froh, wenn ihnen gleich „geholfen” wird.” Laut Lüst mache die Mafia damit mehr Umsatz wie mit dem Drogenhandel. In Italien betreffe das viele tausend Erntehelfer. Pfingsten und Ostern war Lüst mit Reisegruppen erst wieder mit dem „Film-Jesus” und NoCap-Gründer Yvan Sagnet in den italienischen Ghettos. „Im größten Ghetto Italiens – mit jetzt 7.000 Menschen im Sommer zur Tomatenernte – bei Foggia am Gargano – und dem schlimmsten Ghetto Europas in Andria – mit 450 Menschen, die im September zur Olivenernte wieder da einziehen und bis zum Ernteende im Januar dort leben werden”, so Lüst.

„Jeder kann einen Beitrag leisten”

„Mit dem Kauf von fairen Produkten wie den NoCap-Tomaten kann jeder einen Beitrag leisten, dass Menschen nicht mehr so leben müssen!” so der Appelle von Christiane Lüst. Auf der Internetseite des Umweltzentrums Öko & Fair (www.oeko-und-fair.de) finden sich viele Infos zum Projekt alle NoCap-Verkaufsstellen und auch Restaurants in der Schweiz, Österreich und Deutschland, die mit NoCap-Produkten kochen.

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