Ukrainisch lernen und Knödeldiplom machen: 549 Kurse gibt es im Herbstsemester an der VHS Starnberger See, und darunter sind viele neu im Programm. Die größte Veränderung aber findet innerhalb der VHS statt: Sie wird im Herbst mit der kleineren VHS Herrsching fusionieren. Der Vertrag ist schon so gut wie in trockenen Tüchern. Dann bekommt sie auch einen neuen Namen: VHS Starnberg-Ammersee.
Es handle sich dabei keinesfalls um ein Kosteneinsparungsprogramm, wie VHS-Leiterin Christine Loibl betonte. Sondern man wolle die persönlichen Ressourcen bündeln, doppelte Verwaltungsvorgänge vermeiden und stattdessen mehr Angebote vor Ort schaffen. In die gemeinsame Zukunft blickt Loibl sehr optimistisch, da bisher schon viel zusammengearbeitet wurde. „Wir wissen, wie der andere tickt“, sagte sie.
Doch zunächst beginnt noch ganz normal das Herbstsemester. Man kann nicht nur Weinseminare, Gesundheitskurse und Kunstgeschichte belegen, Familienwanderungen unternehmen oder das Skateboardfahren lernen. Besonders viele Veranstaltungen gibt es zu Finanzen, Recht, Internetsicherheit und Verbraucherbildung. Gerade letzteres ist ein „riesengroßer Bereich“, wie Loibl erklärt. „Die Verbraucherbildung ist sehr gut nachgefragt ist.“
Der Programmbereich Beruf und Sprachen wird seit 1. Juli von Lisa Aulinger geleitet. Angeboten werden nicht nur viele neue PC-Kurse, sondern auch aktuelle Fachthemen wie Design Thinking und andere kreative Denkprozesse. Am meisten zu tun hat Aulinger aber mit der Organisation von Deutsch- und Integrationskursen. Im Landkreis gibt es viele geflüchtete Ukrainer. „Die Nachfrage ist enorm“, sagte Aulinger. So werden ein Drittel mehr Kurse seit Beginn des Kriegs angeboten – und es könnten noch mehr sein, wenn Dozenten nicht Mangelware wären.
Semesterstart ist am 26. September mit Präsenzunterricht. Die VHS-Leiterin verhehlt nicht, dass die Pandemie eine schwere Zeit war. „Corona hat die Volkshochschulen schwer getroffen“, sagte sie. Aber es gehe wieder aufwärts. Zwar lägen die Teilnehmerzahlen noch 20 Prozent unter denen von 2019, aber es sei gelungen, viel aufzuholen.
Die Coronazeit hatte aber auch ein gutes. Die VHS sei flexibler und digitaler geworden. „Da haben wir Riesensprünge gemacht“, so Loibl. Was sie besonders freut: „Wir haben auch viele ältere Teilnehmer an online herangeführt.“ Der digitale Unterricht kommt gut an. So werden von den 549 Kursen 118 Kurse online oder in Hybridform unterrichtet.