Veröffentlicht am 08.10.2022 00:00

„Mehr als Zimmer, Küche, Bad”


Von Elisabeth Schönberger [eis] (elisabeth.schoenberger@muenchenweit.de, esc)
Günstig wohnen und mitbestimmen: Azubis können schon im ersten Quartal 2023 das Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz beziehen. (Foto: Christopher Jones / KJR)
Günstig wohnen und mitbestimmen: Azubis können schon im ersten Quartal 2023 das Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz beziehen. (Foto: Christopher Jones / KJR)
Günstig wohnen und mitbestimmen: Azubis können schon im ersten Quartal 2023 das Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz beziehen. (Foto: Christopher Jones / KJR)
Günstig wohnen und mitbestimmen: Azubis können schon im ersten Quartal 2023 das Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz beziehen. (Foto: Christopher Jones / KJR)
Günstig wohnen und mitbestimmen: Azubis können schon im ersten Quartal 2023 das Wohnheim am Hanns-Seidel-Platz beziehen. (Foto: Christopher Jones / KJR)

Das Gründungsdokument des Auszubildendenwerks München e.V. ist unterschrieben. Hierfür trafen sich Bürgermeisterin Verena Dietl, die Vorsitzende des Kreisjugendrings München-Stadt (KJR) Judith Greil sowie Kristofer Herbers, Jugendsekretär der DGB-Jugend im Münchner Rathaus. Damit soll der neu gegründete Verein ein drängendes Problem angehen: Für bezahlbaren Wohnraum für junge Menschen in Berufsausbildung sorgen, also für Auszubildende, Schülerinnen und Schüler an beruflichen Schulen und Studierende im Dualen Studium. Und das in einer bundesweit einmaligen Form. Denn die jungen Menschen sollen nicht nur günstig wohnen, sondern echtes Mitspracherecht haben.

Impulsgeber für Demokratie

Dem KJR und der DGB-Jugend München sind - neben niedrigen Mieten - die Selbstverwaltung und Mitbestimmung der Bewohnerinnen und Bewohner ein besonderes Anliegen. „Junges Wohnen ist mehr als Zimmer, Küche, Bad”, sagt KJR-Vorsitzende Judith Greil. „Junge Menschen wollen Gemeinschaft erleben, ihren Wohnraum gestalten und Verantwortung dafür übernehmen. So werden die Wohnprojekte des AzubiWerks nicht bloß günstige Unterkünfte, sondern Impulsgeber für demokratisches, inklusives und gemeinschaftliches Wohnen.”

Die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner sollen ein Budget für gemeinsame Projekte und Aktivitäten bekommen und in eigenverantwortlich organisierten Hausversammlungen beispielsweise über die Nutzung der Gemeinschaftsräume, der Freiflächen und der gemeinschaftlichen Dachterrassen bestimmen. Im Vorstand des AzubiWerks können sie zudem die künftigen Bauvorhaben mitplanen.

1.000 Wohnungen geplant

Nach dem 2019 eröffneten Azubi-Wohnheim am Innsbrucker Ring, das ins AzubiWerk integriert wird, folgt im ersten Quartal des kommenden Jahres jenes am Hanns-Seidel-Platz. Dort entstehen 211 Appartements, in die städtische Auszubildende, Lehrlinge von Münchner Betrieben sowie Azubis, die sich dafür bewerben, einziehen können. Es wird Wohnungen mit 14, 16 sowie Doppel- und Familienapartments mit 35 Quadratmetern geben. Durch Zuschüsse der Stadt oder der ausbildenden Betriebe soll die Warmmiete unter 350 Euro liegen.

Weitere Unterkünfte sind bereits in Planung. In Freiham entstehen bis zu 200 Wohnungen auf einem städtischen Grundstück, in der Riemer Leibengerstraße werden in Kooperation mit dem Personal- und Organisationsreferat der Stadt 141 Wohnungen gebaut. Zudem laufen Gespräche mit freien Trägern über eine Zusammenarbeit bei der Schaffung von günstigem Wohnraum. Das Ziel sind 1000 neue Wohnungen bis zum Jahr 2026.

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