Veröffentlicht am 23.10.2023 08:41

„Mehr Nutzungen“


Von Beatrix Köber
So soll das neue Haus für Kinder und Jugendliche an der Westendstraße 66 a aussehen. Der „Köskgarten“ wird zwar weichen, dafür soll der neue Innenhof öffentlich zugänglich werden.  (Quelle: Krug Grossmann Architekten)
So soll das neue Haus für Kinder und Jugendliche an der Westendstraße 66 a aussehen. Der „Köskgarten“ wird zwar weichen, dafür soll der neue Innenhof öffentlich zugänglich werden. (Quelle: Krug Grossmann Architekten)
So soll das neue Haus für Kinder und Jugendliche an der Westendstraße 66 a aussehen. Der „Köskgarten“ wird zwar weichen, dafür soll der neue Innenhof öffentlich zugänglich werden. (Quelle: Krug Grossmann Architekten)
So soll das neue Haus für Kinder und Jugendliche an der Westendstraße 66 a aussehen. Der „Köskgarten“ wird zwar weichen, dafür soll der neue Innenhof öffentlich zugänglich werden. (Quelle: Krug Grossmann Architekten)
So soll das neue Haus für Kinder und Jugendliche an der Westendstraße 66 a aussehen. Der „Köskgarten“ wird zwar weichen, dafür soll der neue Innenhof öffentlich zugänglich werden. (Quelle: Krug Grossmann Architekten)

Das Gebäude an der Westendstraße 66a, in dem das Multikulturelle Jugendzentrum (MKZ) zuhause ist, wird in wenigen Wochen abgebrochen. Anstelle des 60er-Jahre Baus entsteht ein viergeschossiges Haus für Kinder und Jugendliche, das mehrere Nutzungen beherbergen wird. Mitarbeiter vom Stadtjugendamt, vom Bau- und Kommunalreferat sowie des Kreisjugendrings (KJR) stellten die Pläne bei einer Bürgerveranstaltung vor. Besonders die Nutzungen für die Belange der Kinder und Jugendlichen stieß hier auf viel Zustimmung. Dass jedoch vergleichsweise viel Fläche auf Büros für den KJR entfallen soll, sowie den baubedingten Baumverlust beklagen einige Anwohner.

„Das Gebäude ist in die Jahre gekommen“, erklärte Ronald Wirth vom Stadtjugendamt den rund 70 Bürger, die jüngst in die kleine Turnhalle des MKJZ kamen, um sich anzuhören, was an der Ecke Westend- / Schrenkstraße gebaut werden soll. Dass das Bestandsgebäude nicht saniert, sondern abgerissen wird, um neu zu bauen, habe das Stadtjugendamt sehr begrüßt, „weil das ermöglicht, neue und mehr Nutzungen unterzubringen“, so Wirth. Das MKJZ, das für die Dauer der Bauzeit in Containern am Georg-Freundorfer-Platz gastiert, und eine Turnhalle werden im Neubau unterkommen. Wesentlich mehr Platz als bisher wird das Jugendzentrum im Neubau aber nicht bekommen. Die rund 1.064 Quadratmeter, die den Kids zur Verfügung gestellt werden, sollen jedoch moderner werden, etwa was die technische Ausstattung o.ä. angeht, so Wirth.
Das neue Gebäude, mit vier Ober- und zwei Untergeschossen, soll indes auch Platz für Jugendwohnungen (zwei 5-Zimmer-Einheiten), zwei Hortgruppen für rund 50 Kinder sowie eine Kindertagespflege mit „Mobiler Tagesbetreuungsperson (MobiTa)“ schaffen. Den meisten Raum im Neubau aber wird die Geschäftsstelle des KJR einnehmen, die aus den „beengten Verhältnissen“ an der Paul-Heyse-Straße an die Westendstraße ziehen wird, erklärte Wirth. Besonders dieser Plan stößt bei einigen Stadtteilbewohnern auf Kritik.

„Dichte Bebauung“

15 Meter hoch, mit Dach gemessen sogar 19 Meter, wird das neue Gebäude aus Recycling-Ziegeln emporragen. 27 Bäume werden dafür fallen, 13 davon stehen unter Baumschutz. Neupflanzungen kommen zwar, werden jedoch die Bestandspflanzen nicht in Gänze ersetzen: 13 neue Bäume, dazu Sträucher und Gräser, im Innenhof ein Fleckchen Rollrasen. Es wird eine „dichte Bebauung“, sagt Markus Helmes vom Baureferat.
„Man müsste nochmal über das Konzept sprechen“, findet da York Runte von der Initiative „Köskgarten retten“ (der Westend-Anzeiger berichtete in der Ausgabe der KW 35). Die Initiative setzt sich für weniger Versiegelung des Grundstücks und für den Erhalt von mehr Bäumen ein. Gerade Büroflächen müsste die Stadt nach Ansicht der Initiative nicht neu bauen, wo es genug Leerstand gibt. „Der Neubau von Verwaltungsgebäuden ist überhaupt nicht nachhaltig“, so Runte. Und auch klimatechnisch böten die Neupflanzungen keinen Ersatz für den Baumverlust.
Geeignete und auch bezahlbare Büroflächen zu finden, sei laut Ute Baranowski vom Kommunalreferat jedoch gar nicht so einfach. Zudem sei es langfristig wirtschaftlicher, auf eigenem Grund zu bauen. Knapp 40 Millionen Euro wird der Neubau kosten, die Fertigstellung ist für 2027 vorgesehen.
Das im Viertel beliebte Kösk, das als Zwischennutzung an der Westendstraße war, ist künftig an der Schillerstraße 38 zu finden. Eine dauerhafte Finanzierung wurde durch den Stadtrat zugesichert.

Zeitplan zum Bauprojekt:

• November bis März 2024: Baumfällungen und Abbruch des Bestandsgebäudes. Gehweg im Baustellenbereich gesperrt.
• März bis Juli 2024: Aushub der Baugrube und Verbauarbeiten.
• August 2024 bis März 2027: Bauausführung
• April 2026 bis November 2026: Bauausführung Freiflächen

Zeitweise Sperrungen der Schrenkstraße sind möglich, diese bleibt jedoch stets einspurig passierbar.

north