Dienstags und donnerstags ist am Georg-Freundorfer-Platz Spielen angesagt. Das Multikulturelle Jugendzentrum (MKJZ) veranstaltet hier seine „Mobilen Spiele“ und lädt Kinder und Jugendliche aus dem Stadtteil herzlich zum Mitspielen ein. Diese traditionelle Sommeraktion markiert heuer zugleich den Auftakt für das MKJZ, seine Arbeit am neuen Interimsstandort aufzunehmen. Denn voraussichtlich ab November wird das MKJZ in Containern am Platz unterkommen. Dann wird das Bestandshaus in der Westendstraße abgebrochen, um einem Neubau zu weichen.
Bis Ende September stehen den Kindern im Viertel die vielen „Mobilen Spiele“ am Georg-Freundorfer-Platz kostenlos zur Verfügung, die vom Bezirksausschuss (BA) gefördert werden. Hula-Hoop-Reifen, Federball oder Boccia werden angeboten und das Team des MKJZ spielt bei dem einen oder anderen Match auch gern mal mit. „Eine bunte Box für Kinder und Jugendliche kommt, worauf wir uns sehr freuen, ein Geschenk zum 60 jährigen Bestehen der Einrichtung, die es seit 1964 an der Westendstraße gibt“, sagt Ismail Sahin, Leiter des MKJZ.
Seit zwanzig Jahren wandert das MKJZ-Team mit Spielsachen bepackt für die „Mobilen Spiele“ in den Park. Heuer aber wird die Spielaktion gefühlt vor Ort fortgesetzt. Denn das MKJZ-Team wird am Georg-Freundorfer-Platz bleiben und mit „Outdoor-Spielen“, offenen Treffs, Workshops und vielem mehr seine pädagogische Arbeit am Interimsquartier, voraussichtlich ab November, aufnehmen.
Zwanzig Container werden auf den Georg-Freundorfer-Platz gestellt, die als Übergangsquartier zur Verfügung stehen werden, wie das Baureferat auf Anfrage erklärt. Noch in diesem Jahr würden die Rückbauarbeiten am Bestandsgebäude in der Westendstraße 66a aufgenommen.
Dass das bisherige Zuhause des MKJZ durch einen Neubau ersetzt werden soll, ist seit 2015 Jahren geplant und wird nun „endlich“, so empfinden es viele im Stadtbezirk, umgesetzt. Anstelle von MKJZ und Kösk (das als Zwischennutzung hier untergebracht war) soll ein Haus mit verschiedenen Nutzungen entstehen. Neben dem MKJZ soll der Neubau „Junges Wohnen“, eine Kindertageseinrichtungen mit zwei Hortgruppen sowie eine Kindertagespflege mit „Mobiler Tagesbetreuungsperson (MobiTa)“ beherbergen. Auch die Geschäftsstelle des Kreisjugendrings (KJR) München-Stadt wird hier unterkommen. „Wir haben sehr lange gewartet“, sagt Ismail Sahin. Aber das Warten habe sich gelohnt: „Kinder und Jugendliche bzw. Offene Kinder- und Jugendarbeit wird ein großes und modernes Jugendhaus bekommen, mit vielen Räumen, vor allem eine große Sporthalle, mit einer großen Kletterwand, worauf ich mich besonders freue.“
Baubeginn ist voraussichtlich Januar 2024, mit der Fertigstellung des Neubaus ist dann 2026 zu rechnen.
Bei der jüngsten BA-Sitzung erklärten Stadtteilbewohner ihr Bedauern darüber, dass mit dem Gebäudeabriss in der Westendstraße 66a auch der dort angelegte Garten zerstört werde. „Das stößt auf Unverständnis“, so die Bürgerin.
Laut Stadtratsbeschluss werden für den Neubau an der Westendstraße zudem rund 25 Bäume gefällt, wovon 12 unter die Baumschutzverordnung fallen. „Die beengten Grundstücksverhältnisse lassen eine Neupflanzung von 11 Bäumen zu“, heißt es in der Vorlage. Ausgleichspflanzungen an anderer Stelle auf städtischem Grund würden jedoch geprüft. Auch sei angedacht die Fluchtbalkone im Innenhofbereich zu begrünen, artenreiche Pflanzbeete sollen im Gartenbereich für das MKJZ angelegt und das Dach teilweise begrünt werden.
Was für die Westendstraße konkret geplant ist, soll den Bürgern bei einer Infoveranstaltung im Herbst mitgeteilt werden, wo es auch Gelegenheit für einen Bürgerdialog geben soll, das verspricht BA-Vorsitzende Sibylle Stöhr.