Das Landratsamt Starnberg setzt erneut Maßstäbe in Sachen Architektur. Diesmal ist es der im Herbst 2021 eröffnete Erweiterungsbau. Der vom Deutschen Architekturmuseum (DAM) in Frankfurt verliehene DAM Preis 2023 geht an das Architekturbüro Auer Weber für die Erweiterung des Landratsamtes Starnberg. „Ich freue mich sehr, dass die intensive Arbeit für die nachhaltige Weiterentwicklung unseres Behördenbaus mit diesem so angesehenen Preis für Baukultur ausgezeichnet wird“, erklärt Landrat Stefan Frey, der zusammen mit Kreiskämmerer Stefan Pilgram, Projektleiter Hans-Michael Lemmer, Professor Fritz Auer und Projektleiter Dominik Fahr von Auer Weber den Preis in Frankfurt entgegennahm. „Das Landratsamt ist seit Anbeginn ein offenes, einladendes Haus für alle. Der Mut und die Weitsicht so zu bauen, werden nicht nur mit diesem Preis belohnt, sondern mit hochattraktiven Arbeits- und Aufenthaltsplätzen für die kommenden Jahrzehnte“, so Frey weiter. „Die lichte Klarheit der Voralpenlandschaft und die Spiegelung des Sees haben uns zum Entwurf inspiriert“, erklärte Fritz Auer die Konzeptidee.
Nach etwas über zwei Jahren Bauzeit wurde der Anbau im Oktober 2021 offiziell eingeweiht. „Die Erweiterung des Landratsamtes Starnberg von Auer Weber hat die Jury begeistert”, schreibt das Deutsche Architekturmuseum. „Wobei es eigentlich der Zusammenklang des Bestands und des Ergänzungsbaus ist, der letztendlich überzeugte. Denn selten treffen ein Alt- und ein Neubau so harmonisch aufeinander, was nicht zuletzt daran lag, dass hier im Abstand von 35 Jahren die gleichen Architekten am Werk waren. Und so ist heute nur mit scharfem Blick zu erkennen, wo der Bestand aufhört und die Erweiterung beginnt, welche bewährten und geschätzten Attribute des Bestands fortgeschrieben und wo zeitgemäß modernisiert wurde und eben doch ein neuer Charakter Einzug gehalten hat.“ Jurymitglied Jörn Walter beschreibt das so: „Das schönste und heiterste Landratsamt der Republik erweitern zu sollen, ist eine mentale Herausforderung. Das vorbildliche Gebäude von 1987 unter heutigen Bedingungen (Energie, Brandschutz, Inklusion) einfach zu reproduzieren aber auch eine ingenieurtechnische. Verblüffend das überzeugende Ergebnis, das erneut zum Vorbild wird.“
Rund 100 Bauwerke aus ganz Deutschland wurden für den DAM Preis 2023 nominiert. Fünf davon schafften es letztendlich ins Finale. In der Endrunde setzte sich die Erweiterung des Landratsamt Starnberg gegen den Stadtbahntunnel Karlsruhe, die Bundesgeschäftsstelle des Deutschen Alpenvereins München, das Münchner Volkstheater und die Scheune Prädikow in Prötzel durch.