In der Laimer Röhre, der Unterführung unter dem Laimer Bahnhof, wird nach wie vor gerast. Aufgrund der Baummaßnahmen am Laimer Bahnhof bzw. an der zweiten Stammstrecke gelten im Tunnel zwischen Laim und Nymphenburg seit Monaten verengte Verhältnisse. Radfahrer müssten auf Fußgänger Rücksicht nehmen, so dass alle Verkehrsteilnehmer heil durch die Röhre kommen. Weil das aber nicht klappt, hat der Bezirksausschuss Laim (BA 25) schon verschiedene Verbesserungsmaßnahmen vorgeschlagen. Neuste Idee: Bodenschwellen, die Radler zum langsamen Fahren zwingen sollen.
„Das ist ein Thema ohne Ende“, sagt Gerhard Laub (Grüne), der den Impuls für einen neuerlichen Versuch zur Verbesserung der Sicherheit in der Laimer Röhre gab. Vor wenigen Monaten erst gab es einen Ortstermin, in Folge dessen „Achtung Fußgänger“ Piktogramme auf den Boden in der Unterführung angebracht wurden. „Diese haben null Wirkung“, sagt Gerhard Laub. „Die Situation ist nach wie vor dramatisch.“ Die Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern seien wie gehabt brisant. Und weil Fußgänger die schwächeren Verkehrsteilnehmer sind, müsse auf sie besonders geachtet werden. „Es braucht eine physische Hemmung für die Radfahrer“, schlägt Gerhard Laub vor. Aufschraubbare Bodenschwellen könnten im Verlauf der Laimer Röhre in regelmäßigen Abständen von z.B. 50 Metern angebracht werden. Im Unterausschuss (UA) Mobilität des BA Laim brachte Gerhard Laub seinen Vorschlag ein und fand hier breite Zustimmung.
Der UA Mobilität setzt sich aus Mitgliedern aller im BA vertretener Parteien zusammen. Hier diskutierte man Laubs Idee und legte jüngst ein Antragspapier dazu im Plenum vor. Darin fordert der UA geschlossen die Anbringung von Bodenschwellen in der Röhre. Man ist sich einig, dass im Tunnel etwas geschehen muss. „Die Röhre soll ohne Gefahr für Leib und Leben genutzt werden können“, sagt etwa Carsten Kaufmann (SPD-Sprecher). „Die E-Lastenräder müssen sich noch nicht einmal anstrengen und rauschen da durch“, moniert Alexandra Gaßmann (CSU-Sprecherin). Im UA-Antrag heißt es: „Nach wie vor befährt ein großer Teil der Radfahrer*innen den Tunnel mit viel zu hohen, den Verhältnissen vor Ort vollkommen unangepassten Geschwindigkeiten und gefährdet damit den Fußverkehr.“ Die Lage im Tunnel müsse man insbesondere für Fußgänger als unzumutbar beschreiben. Die Bodenschwellen sollen nun ein neuer Versuch sein, das Tempo der Radfahrer zu drosseln. „Diese Maßnahme ist relativ kostengünstig und lässt aller Voraussicht nach eine effektive Entschärfung der hochproblematischen Situation erwarten“, hoffen die Antragsteller. Auch hofft man so zu verhindern, dass die Röhre für die Dauer der Baumaßnahmen gänzlich für den Radverkehr gesperrt wird – das stehe als „ultima ratio“ an.
Trotz Bodenschwellen sollen Zugang und Durchfahrt im Tunnel barrierefrei bleiben. Entsprechende Lücken sollen das Durchkommen etwa mit Kinderwagen oder Rollstuhl ermöglichen.
Der BA Laim verabschiedete den UA-Antrag einstimmig in seiner jüngsten Sitzung und richtet ihn jetzt an die Stadtverwaltung und die Deutsche Bahn.