Veröffentlicht am 24.04.2023 08:51

Bücher vom Westkreuz

Vor einem Jahr hat die neue Stadtbibliothek im Paul-Ottmann-Zentrum eröffnet. (Foto: pst)
Vor einem Jahr hat die neue Stadtbibliothek im Paul-Ottmann-Zentrum eröffnet. (Foto: pst)
Vor einem Jahr hat die neue Stadtbibliothek im Paul-Ottmann-Zentrum eröffnet. (Foto: pst)
Vor einem Jahr hat die neue Stadtbibliothek im Paul-Ottmann-Zentrum eröffnet. (Foto: pst)
Vor einem Jahr hat die neue Stadtbibliothek im Paul-Ottmann-Zentrum eröffnet. (Foto: pst)

Die vor einem Jahr eingeweihte Stadtbibliothek im Neubau des Paul-Ottmann-Zentrums am Westkreuz ist bezüglich Ausstattung und Modernität ein Vorzeigeobjekt. Über 1000 Quadratmeter Fläche, 50 Arbeitsplätze, eine Gamingzone, Lesehof und vieles mehr zeichnen die Einrichtung aus. Umso weniger gefiel es den Anwohnern, dass die Bücherei im Herzen des Westkreuzes ausgerechnet unter dem Namen „Stadtbibliothek Neuaubing“ firmiert. Damit hat es jetzt ein Ende. Die Bücherei soll jetzt örtlich korrekt umbenannt werden in „Münchner Stadtbibliothek Am Westkreuz“.

„Ich freue mich, dass unser Antrag auf Umbenennung der Stadtteilbibliothek „Neuaubing“ nun als sichtbares Zeichen der Identifikation umgesetzt wird“, sagte Bezirksausschussvorsitzender Sebastian Kriesel. Immerhin war die Bücherei schon seit 2003 am Standort „Am Westkreuz“ beheimatet, und das sollte wenigstens jetzt nach dem Umzug in das neue Paul-Ottmann-Zentrum endlich auch im Namen sichtbar sein. Das circa 50 Jahre alte Westkreuz hat längst eine eigene Identität, auf die die Bürger regelmäßig hinweisen und auf die sie stolz sind. Erst seit 1992 bilden Aubing, Neuaubing, Westkreuz, Lochhausen, Langwied und Freiham den Stadtbezirk 22.
Was für viele vielleicht ein wenig kleinlich klingen mag, ist für die Bewohner vom „Westkreuz“ ein großes Thema. Sie empfinden sich eher als Westkreuz-Bewohner denn als Aubinger und schon gar nicht als Neuaubinger, wie der Name der Bücherei es suggerierte. Das die Bücherei in der Radolfzeller Straße 13 nicht ihren geografisch richtigen Namen bekommen hatte, empfanden viele als unpassend und als „andauernder Fehler, der nie korrigiert wurde“. Vor einem Jahr wurde die Bücherei nahe des 64 Meter hohen Ramses-Gebäudes eröffnet. Bereits damals hatte der Bezirksausschuss einen Antrag der CSU-Fraktion befürwortet, der eine Namensanpassung forderte. Und auch im Stadtrat hatten CSU und Freie Wähler einen entsprechenden Antrag eingereicht. Es sei an der Zeit, der jungen, „aber dennoch über 50-jährigen Geschichte des Westkreuzes, Rechnung zu tragen“, hieß es in dem Schreiben. Und: „Auch dies wäre ein wichtiger Beitrag zum Bildungsauftrag der Stadtbibliothek“, so die Antragsteller. Das Westkreuz ist heute ein dicht bebautetes Wohnviertel, noch Anfang des 20. Jahrhunderts gab es hier lediglich Wiesen.
Vor kurzem hat das Kulturreferat geantwortet und erklärt, dass es Usus sei, die Bücherei nach dem Stadtviertel oder -bezirk zu benennen, in dem sie sich befindet. „Bei der Stadtteilbibliothek Neuaubing ist weder das eine noch das andere der Fall, wie Sie völlig zurecht bemerken“, gab die Behörde zu. Jetzt soll die Bücherei in „Münchner Stadtbibliothek Am Westkreuz“ umbenannt werden. Das kann allerdings noch viele Monate lang dauern, denn es ist nicht damit getan, einfach ein neues Schild an den Eingang zu schrauben. „Daten, Logistik, Kommunikation, Öffentlichkeitsarbeit, Bestandsmanagement und Finanzverwaltung müssen neu justiert werden“, erklärt das städtische Amt.

north