Eine Ballerina tanzend auf einem Holzsteg, ein Klavier auf einem Floß mitten im See, ein Tänzer auf einem Baumstumpf im Wald und eine venezianische Gondel im bayerischen Wörthsee – es sind die Kontraste, von denen der Kurzfilm „Lake of Dreams“ lebt. Der in Wörthsee lebende Komponist und Regisseur Axel Werner hat mit dem drei Minuten langen Streifen den dritten Teil seiner „Blue Hour Collection“ produziert. Bei der Filmpremiere am Wörthsee präsentierte er dem Publikum einen stimmungsvollen Musik- und Kunstfilm voller ungewöhnlicher Perspektiven.
Axel Werner (Jahrgang 1967) schreibt seit seiner Jugend Klaviermusik. Als Werbefachmann weiß er, wie Bilder, Musik und Texte wirkungsvoll eingesetzt werden können. Dieses Wissen kommt ihm bei der Produktion seiner künstlerischen Filme zugute. Mit den beiden Vorgängern „Come Closer“ und „Color your Mind“ hat er über 80 Awards, unter anderem in New York, Paris, Cannes, London, Rom oder Berlin gewonnen. Auch wenn seine Filme unterschiedlich sind, so eint sie die ausdrucksstarke Verbindung von Musik, Tanz und ungewöhnlicher Kameraführung.
Auch die Premiere im Lago Mio, der „Klein-Bregenzer Seebühne am Wörthsee” war eine Inszenierung, bei der Werner für Eyecatcher sorgte. Bereits am Eingang grüßte ein an einem Haken in der Luft hängender Flügel. Die Leinwand stand auf einem Podest mitten im Wasser und das Publikum durfte sich in den Tretbooten platzieren. Dort genoss es die untergehende Sonne, die den Himmel in ein sanftes Rot tauchte, bevor die Leinwand dunkel genug für die Vorführung wurde. Der Film selbst begann mitten im Wald mit einem emotionsstarken Mienenspiel von Tänzer Sava Milojevic´ und dramatischer Klaviermusik. Von Dämonen geplagt riss sich der Tänzer aus seinen seelischen Fesseln los und sprang in weiten Sätzen über den Holzsteg hin zu seiner Traumfrau. Ballerina Melissa Chapski wartete dort, nachdem sie zuvor tanzend aus einer Gondel (Gondeliere ist Maximilian Koch) ausgestiegen ist. Die beiden finden sich, ein Gleichklang der Schritte entsteht, bis sie am Schluss auf zwei roten Holzstühlen Platz nehmen und in die untergehende Sonne blicken. Die Holzstühle sind ein Gruß an den Hauptsponsor. Sie sind ein Markenzeichen des Unternehmens, das sich mit seiner finanziellen Unterstützung das Recht Bild- und Filmmaterial für die eigene Werbung zu nutzen, gesichert hat. Für Axel Werner ist das legitim, schließlich habe die Produktion den Wert eines Mittelklassewagens verschlungen. Die Klavierkmusik hatte Werner zwar in seinem Wörthseer Studio eingespielt, im Film sieht man ihn jedoch an einem Klavier mitten im Wörthsee.
Als Choreograf wurde Gonzalo Galguera verpflichtet, früherer Ballettdirektor am Theater Magdeburg und derzeit am Staatsballett in Lima. Er hatte die Aufgabe seine Choreografie statt den Gegebenheiten des Theater, denen einer Kamera (Ralf Schweinböck) anzupassen, die sich aus verschiedenen Perspektiven mitbewegte.