Das Filmmuseum am St.-Jakobs-Platz 1 zeigt am Donnerstag, 11. April, um 19 Uhr das österreichische Nachkriegsdrama „Geheimnisvolle Tiefe” von Georg Wilhelm Pabst. Es ist die Geschichte um eine junge Frau, die sich nicht zwischen einem idealistischen Höhlenforscher und einem reichen Industriellen entscheiden muss. Der lange als verschollen gegoltene Film, der auf einem Drehbuch von Pabsts Frau Gertrude basiert, ist in einer digitalen Restaurierung des Filmmuseums München zu sehen. Der Eintritt kostet 4 Euro; Mitglieder im Förderverein MFZ zahlen nur 3 Euro. Karten kann man online unter der Adresse www.muenchner-stadtmuseum.de/sammlungen/filmmuseum/aktueller-spielplan oder an der Abendkasse erwerben.
Ein von der Höhlenforschung besessener Wissenschaftler verliert seine Verlobte an einen Industriellen. Die junge Frau bricht aus ihrer Ehe aus, um zu dem Mann ihres Herzens zurückzukehren. Gemeinsam dringen sie in den Pyrenäen in ein Höhlensystem und dessen Tiefen vor, was ihr Schicksal entscheiden wird. Pabst nutzte als Regisseur die Wirkung der tiefen, bizarren Höhlen bewusst als Metapher, um die psychischen Abgründe und Geheimnisse der menschlichen Seele zu umschreiben. Die Außenaufnahmen entstanden in der Dachstein-Rieseneishöhle und in der Hermannshöhle bei Kirchberg am Wechsel, der größten Tropfsteinhöhle Niederösterreichs. Unter den mitwirkenden Schauspielern befinden sich zum Beispiel Ilse Werner und Paul Hubschmid.
Georg Wilhelm Pabst war einer der wegweisenden Vertreter des realistischen Films der Stumm- und frühen Tonfilmzeit, der zum Beispiel mit dem Film „Die freudlose Gasse” (1925) mit Greta Garbo große Erfolge feierte und der in der frühen Tonfilmzeit mit „Kameradschaft” (1931) ein Meisterwerk des realistischen Films schuf. „Geheimnisvolle Tiefe” aus dem Jahr 1949 gilt heute als eine Entdeckung des unbekannteren Werks von Pabst.