20 Jahre gibt es inzwischen das Ehrenamts-Projekt „Helfer vor Ort“ (HvO) der BRK-Bereitschaft West 3 - Aubing. Am 1. August 2003 wurde der „Helfer vor Ort“ Aubing das erste Mal zu einem Notfall gerufen. „Mittlerweile sind es mehr als 2.200 Einsätze“, freut sich BRK-Bereitschaftsleiter Marc Wallburg über den Erfolg des Projekts. „Das wäre aber ohne die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht möglich.“ Daher gelte diesen ein besonderer Dank. „Das Fahrzeug wird jährlich rund 100-mal alarmiert. Die Ehrenamtlichen leisten für die
Bevölkerung im Münchner Westen damit schnelle qualifizierte Erste Hilfe, wenn es nötig ist – und das mit viele Leidenschaft unentgeltlich in ihrer Freizeit.“
An Wochenenden und Feiertagen sind die ehrenamtlich engagierten Helferinnen und Helfer im Bereich Aubing-Lochhausen-Langwied im Einsatz, um im Notfall schnelle medizinische Erste Hilfe zu leisten, bevor der Rettungsdienst eintrifft. Der ehrenamtliche HvO ergänzt somit sinnvoll die Rettungskette. Die Alarmierung erfolgt über die Rettungsleitstelle München. Das Fahrzeug ist am Rotkreuzhaus Aubing stationiert.
Der Aubinger „Helfer vor Ort“ hat im Schnitt einen Zeitvorteil von sieben Minuten, in denen die Helfenden folgende Aufgaben haben: qualifizierte Erste Hilfe, Erkundung der Lage, qualifizierte Meldung an die Rettungsleitstelle, nachfolgende Rettungsmittel einweisen,
medizinische Unterstützung des Rettungsdienstes sowie die Dokumentation des Einsatzes.
Alle eingesetzten Helferinnen und Helfer haben mindestens eine Ausbildung als Sanitäter oder einen höheren Ausbildungsstand, wie zum Beispiel Rettungssanitäter. Allgemein ist der „Helfer vor Ort“ oder auch „First Responder“, wie das Einsatzfahrzeug je nach Organisation genannt wird, ein Konzept, das in den 90-er Jahren von Notärzten und der freiwilligen Feuerwehr entwickelt worden ist, um die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu überbrücken.
Denn beim Herz-Kreislauf-Stillstand treten zum Beispiel bereits nach fünf Minuten die ersten Hirnschäden auf, wenn in dieser Zeit keine wirkungsvollen Erste-Hilfe-Maßnahmen eingeleitet werden. Ein Kammerflimmern ist die häufigste Ursache für einen plötzlichen Herztod. In solchen Fällen zählt jede Minute: Denn wird ein solches
Kammerflimmern des Herzens nicht mit einer Herz-Lungen-Wiederbelebung behandelt, sinkt pro Minute die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. Ein HvO kommt aus diesem Grund insbesondere bei Atemstillstand, Bewusstlosigkeit, Atemnot oder bei Herzinfarkt zum Einsatz.
Die Anschaffungskosten für das Aubinger HvO-Fahrzeug sowie die Ausstattung, wie z.B. der Notfallrucksack und der Defibrillator, werden von den Mitgliedern der BRK Bereitschaft Aubing selbst getragen. Der Unterhalt für das Fahrzeug trägt der Kreisverband München des BRK. Mehr Informationen über die BRK-Bereitschaft West 3 - Aubing findet man unter www.brk-aubing.de.