Bereits zum fünften Mal in Folge gibt es bei der Tafel in Gilching kurz vor Heilig Abend individuelle Weihnachtspäckchen. Eine Aktion, die bei den Nutzern „sehr gut“ ankommt, bestätigte Gudrun Müller, seit 20 Jahren für die Tafel als Vorsitzende verantwortlich. Weihnachtsmann spielen die Mitarbeiter der Firma „blueants“, die unter Federführung von Stefanie Hirsch mit den persönlich geschriebenen Wunschzetteln die regionalen Geschäfte abklappern, um auch jeden Wunsch erfüllen zu können.
„Während im Vorjahr Erwachsene und Kinder beschenkt wurden, waren es diesmal nur die Kinder der Tafel-Nutzer, weil es mittlerweile 125 Buben und Mädchen sind, die beschenkt wurden“, betonte Stefanie Hirsch. „Es ist bei so vielen Kindern etwas aufwendiger, um oftmals Spezialwünsche zu erfüllen. Es macht aber uns allen auch viel Spaß, auf Spurensuche zu gehen, um kein Kind enttäuschen zu müssen.“ Als Beispiel nennt sie den Wunsch eines Mädchens, das einen Ski-Anzug aufgeschrieben hatte. Da jedoch für die Geschenkpäckchen je ein Wert von 15 bis 20 Euro vorgesehen ist, habe man schon einige Überlegungen anstellen müssen, um an einen preislich angepassten Ski-Anzug zu kommen. „Da bin ich dann in den Second-Hand-Laden gegangen, habe dort auch einen Ski-Anzug für 30 Euro gefunden, es außerdem geschafft, die Betreiberin um fünf Euro herunterzuhandeln, was sie auch der Tafel zuliebe gemacht hat.“
Einblick in die weitere Wunschliste gewährte Katarina Roth. „Heuer gab es überraschenderweise viele Zettel, auf denen sich die Kinder nur Süßigkeiten wünschten, eine wollte sogar ein Nutella-Glas.“ Weitere Wünsche waren unter anderem ein Lexikon, Kerzen, Winterklamotten, Schuhe, Spielsachen, eine Schminkpuppe und Ohrringe. „Besonders gerührt waren wir von dem Wunsch eines elfjährigen Mädchens. Es wünschte sich lauter Sachen, die es verschenken wollte“, sagte Roth.
Für „blueants“ ist es mittlerweile Tradition geworden, stets zum Jahresende die Spendenaktion „Hoffnung“ für Kinder und arme Familien in Rumänien sowie die heimische Tafel zu unterstützen. „Solange es uns wirtschaftlich gut geht, sollte jeder daran denken, dass man auch mit einem kleinen Beitrag Freude bereiten kann. Uns ist es aber außerdem wichtig, persönlich auf die individuellen Wünsche einzugehen und zu wissen, dass wir damit auch ein klein wenig Freude in die oft finanziell am Existenzminimum lebenden Familien bringen zu können”, betonte Matthias Vilsmayer, Geschäftsführer bei ”blueants”.
Ein Weihnachtswunsch aus dem Munde von Gudrun Müller blieb bisher unerfüllt. „Wir sind bei der Tafel ein sehr engagiertes Team und haben auch einige Männer dabei. Bei den letzteren jedoch bräuchten wir noch „starken Zuwachs“, insbesondere am Mittwoch, wenn die Spenden für die Tafel von den jeweiligen Supermärkten und Firmen abgeholt werden müssen.“ Im Übrigen freue man sich immer mehr auch über private und kleinere Sachspenden. „Jede Packung Nudel oder Kartoffel trägt zur Versorgung der Menschen bei. Natürliche dürfen es keine geöffneten Packungen sind. Aber das wissen unsere treuen Spender auch.“