Veröffentlicht am 19.02.2024 09:02

Kunst von Jutta Müller


Von Patrizia Steipe
Den grünen Keramikfrosch stellt die Künstlerin Jutta Müller derzeit vor der Gemeindegalerie aus. Mit ihr freut sich Kurator Erich Rüba. (Foto: pst)
Den grünen Keramikfrosch stellt die Künstlerin Jutta Müller derzeit vor der Gemeindegalerie aus. Mit ihr freut sich Kurator Erich Rüba. (Foto: pst)
Den grünen Keramikfrosch stellt die Künstlerin Jutta Müller derzeit vor der Gemeindegalerie aus. Mit ihr freut sich Kurator Erich Rüba. (Foto: pst)
Den grünen Keramikfrosch stellt die Künstlerin Jutta Müller derzeit vor der Gemeindegalerie aus. Mit ihr freut sich Kurator Erich Rüba. (Foto: pst)
Den grünen Keramikfrosch stellt die Künstlerin Jutta Müller derzeit vor der Gemeindegalerie aus. Mit ihr freut sich Kurator Erich Rüba. (Foto: pst)

Ein riesiger, breit grinsender grüner Frosch thront auf einem Podest vor der Weßlinger Gemeindegalerie. Jutta Müller hat die Gartenkeramik angefertigt. Sie ist eines der Exponate, die derzeit im alten Rathaus ausgestellt werden. Anlässlich ihres bevorstehenden 90. Geburtstags am 21. April hat Kurator und Heimatforscher Erich Rüba der vielseitigen Künstlerin aus dem Ort eine eigene Ausstellung gewidmet. Dabei werden neben Keramiken auch Gemälde, Zeichnungen und Collagen gezeigt.

Für die Ausstellung ist Erich Rüba im Ort auf Suche gegangen. Von den unterschiedlichen Familien hat er Leihgaben von Werken Jutta Müllers zusammen getragen. Ihre Keramiken hatte die Künstlerin nämlich normalerweise verkauft. Um Geld zu verdienen, hat sie getöpfert. Zum Beispiel den „Lausteufel“, eine lachende Teufelsfratze mit blauen Hörnern, aber auch bunte Tonperlen. Daneben hat Müller in dutzenden von Töpferkursen mit Kindern kreativ gearbeitet. Im Ort wird die Seniorin häufig von ehemaligen Schülern angesprochen, die ihr stolz erzählen, dass sie immer noch die Werkstücke in Besitz haben.
In einer Vitrine liegen dekorative Halsketten. In einem anderen Ausstellungsraum stehen zwei bunt angemalte und mit feinen Mustern verzierte Holzstühle. Auf einem kleinen Schild steht: „Statt wegen kleiner Schäden im Müll zu landen, wurden diese Stühle durch liebevolle Behandlung zu Kunstwerken aufgewertet“. Es ist ein Upcycling von Stühlen, die zum Wegwerfen zu schade waren. Aktuell arbeitet Jutta Müller an einem anderen Upcycling-Projekt: Auf einfache Papiertüten klebt sie flotte Sprüche, die die Tüten zu kleinen Kunstwerken machen.

Geöffnet bis zum 28. April

Jutta Müller ist in Hamburg geboren. Seit den 1970er Jahren lebt sie in Weßling. Hier engagiert sie sich, indem sie beispielsweise 1972 mit anderen die Nachbarschaftshilfe Weßling gründet. Die Keramikerin beginnt Ende der 1980er Jahre mit dem Malen. Dafür besucht sie Malkurse. Jutta Müller ist offen für Neues und probiert sowohl beim Arbeiten mit Ton wie mit dem Farbpinsel immer wieder neue Techniken aus. Zum Beispiel die japanische Brenntechnik Raku, sogenannter Kapselbrand. Beim Malen rührt Müller ihre Farben mit Pigmenten am liebsten selbst an. So entstehen Farben wie beim Bild „Ocker aus der Provence“. Bei einer Reise in die Provence hatte sie aus einem Ockerbruch eine ganze Tüte voller Pigmente mitgebracht.
Bei ihren Spaziergängen an den Weßlinger See macht Jutta regelmäßig Rast in der unweit ihrer Wohnung gelegenen Gemeindegalerie und genießt die Gespräche mit Rüba. Im Rahmen einer solchen Begegnung ist auch die Idee zur Geburtstagsausstellung entstanden. Die Ausstellung in der Weßlinger Gemeindegalerie (Hauptstr. 57) kann bis zum 28. April freitags und sonntags von 14 bis 17 Uhr besichtigt werden.

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