Von einem „Schlag ins Gesicht für die Kinder- und Jugendarbeit in Neuhausen-Nymphenburg und für das Image des Vereins LILALU e.V.” spricht der Vereinsvorsitzende Willi Wermelt angesichts des Verlaufs der letzten Neuhauser Bezirksausschuss-Sitzung und zweier darauf folgender SZ-Berichte. In einem Rundbrief an die Vereinsmitglieder stellte Wermelt klar, dass der Eindruck der dadurch entstanden sei, „schlichtweg falsch” ist.
CSU-Fraktionssprecher Wolfgang Goldmann hatte während der Sitzung die Zahlen der Kalkulation für das Sommerfestival, die glatt gerundet waren, angezweifelt. Er bemängelte zudem, dass die Einzelsummen der Sponsoren nicht detailliert aufgeführt waren. Auch hatte er augenscheinlich den Unterschied zwischen Mäzenen und Sponsoren nicht verstanden. Dazu kam, dass zwei verschiedene Zahlen-Aufstellungen ausgeteilt worden waren, was auch SPD-Mitglied Nima Lirawi zu etlichen Fragen veranlasste. Während der Diskussion wurde aber nicht deutlich, dass es sich bei der zweiten Aufstellung bereits um eine aktualisierte Fassung handelte.
Durch den Verlauf der Diskussion, so Wermelt, sei der Eindruck entstanden, dass es sich insgesamt um eine Abrechnung von Geldern gehandelt habe, während es tatsächlich um einen „Antrag mit einer Vorab-Kalkulation” gegangen sei, „der nach Genehmigung durch den BA und nach der Veranstaltung mit dem Direktorium der Stadt München unter Vorlage der Originalbelege genauestens abzurechnen ist und in den Jahren zuvor zu keiner Beanstandung geführt hat.”
Dass LILALU in diesem Jahr vom BA Neuhausen-Nymphenburg statt der beantragten 13.000 Euro nur 8.000 Euro bewilligt bekam, ist für den Vereinsvorsitzenden kein Problem. Schließlich wisse er, dass es bei einem immer wieder stattfindenden Projekt keine Regelförderung gebe, erklärt er. Aber von der Art der Behandlung seines Antrags im BA sei er überrumpelt gewesen — auch deshalb, weil er schon zuvor in der Unterausschuss-Sitzung Schule und Soziales gewesen sei und dort alle Fragen vor dem Ausschuss beantwortet habe.
Die Diskussion im BA habe zu einer Berichterstattung in der SZ geführt, „welcher dem Ansehen des Vereins, allein durch die Schlagzeilen im Stil einer reißerischen Boulevardberichterstattung und die Art und Weise der Formulierung, auf das Übelste beschädigt hat”.
Wermelt erwartet jetzt „von den Fraktionen und dem gesamten BA Neuhausen-Nymphenburg als kommunalpolitisches Gremium eine Initiative zur Wiederherstellung des beschädigten Image des Vereins LILALU”, zumal der Bezirksausschuss 9 seit zehn Jahren auf sämtlichen Publikationen von LILALU als Initiator und Förderer von LILALU aufgeführt ist.
BA-Vorsitzende Ingeborg Staudenmeyer, die bis zum 31. März diesen Jahres im Vorstand des Vereins war und nach ihrem Rückzug aus der Vereinsführung auch weiterhin Mitglied von LILALU ist, kennt den Kampf um Zuschüsse und Sponsorengelder aus nächster Nähe. „Die Einnahmen und Ausgaben von LILALU muss man als Ganzes sehen”, sagt sie. „Man bekommt Zusagen von Sponsoren, die Frage ist aber, wann die Gelder eingehen. Es ist immer eine Zitterpartie. Man muss dem Geld oft hinterherlaufen.”
In der Kalkulation sieht sie keine Abweichungen zu den Vorjahren. „Es ist immer so kalkuliert worden”, versichert sie. „Es ist eine komplizierte Sache, und es war nur eine Verständnisfrage.” Sie ist sich sicher, dass sich die überzeugten Sponsoren und LILALU-Fans dadurch nicht beeinflussen lassen.