Gemeinde Gauting vergibt Preise und Ehrungen für 2023 und 2024 | Wochenanzeiger

Mit einem großen Festakt feierte die Gemeinde Gauting mehrere Auszeichnungen. Zum einen erhielt Altbürgermeisterin Brigitte Servatius die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Gauting und Heinz Rauhoff die Bürgermedaille. Gleichzeitig feierte Gauting seine Günther-Klinge-Preisträger des Jahres 2023. „Wertschätzung misst sich nicht an Förderungen durch die Gemeinde, sondern wird deutlich durch Sichtbarmachung des vielseitigen Engagements“, sagte Bürgermeisterin Brigitte Kössinger in ihrer Begrüßungsrede. Kulturelle und soziale Engagements seien von hohem Wert in Gauting und könne nicht genug gewürdigt werden. Kössinger verwies zugleich aber auch wiederholt auf die schwierige finanzielle Lage der Gemeinde und die damit einhergehende Notwendigkeit von Sparmaßnahmen.

Die Ehrung verdienter Bürger sei deshalb besonders wichtig, die exemplarisch auch für „zahlreiche andere Menschen stehen, die sich tagtäglich im Stillen für uns alle und für unsere Gemeinde einsetzen”, so Kössinger weiter. Im Falle der Ehrenbürgerwürde an Altbürgermeisterin Brigitte Servatius wurde nun die langjährige Rathauschefin ausgezeichnet. Der Gautinger Architekt Andreas Romero hob in seiner Laudation die kulturellen und sozialen Projekte von Servatius hervor. Diese dankte nicht nur für die Ehre, die ihr der aktuelle Gemeinderat und ihrer Amtsnachfolgerin Kössinger erwiesen, sondern auch bei den vielen engagierten Bürgern und Mitarbeitern im Rathaus.

Mit der Gautinger Bürgermedaille wurde Heinz Rauhoff bedacht, der viele Jahre sowohl als Schulweghelfer als auch als ehrenamtlicher Bürgerbusfahrer tätig war. Mit Eintritt in den Ruhestand habe sich Rauhoff ganz dem Einsatz für seine Mitmenschen verschrieben und stehe bis heute jeden Morgen ab 7.15 Uhr sowie mittags vor der Grundschule in Gauting und sorge für die Sicherheit der Kinder, so Laudator Ekkehard Knobloch. Über den Lohn für diesen Einsatz ließ Heinz Rauhoff in seiner Dankesrede keinen Zweifel. Er sei dankbar für die tiefe Zufriedenheit, die ihm sein Einsatz bringe.

Ebenfalls an diesem Abend verlieh Bürgermeisterin Kössinger den bereits 2023 zugesprochenen Günther-Klinge-Preis an Matthias Hellwig und die Burschenschaft Unterbrunn. Der mit insgesamt 3.000 Euro dotierte Preis wird seit 1980 verliehen und ehrt Kunstschaffende aus Theater, Literatur, Film, Malerei, Musik und gestaltende Kunst, die in Gauting zu Hause sind und sich neben und mit ihrer Kunst in der Gemeinde engagieren. Der erste Preis ging an den Leiter des Fünf-Seen-Filmfestivals Matthias Hellwig.

Die zweiten Günther-Klinge-Preis-Träger 2023 füllten dann die gesamte Bühne: Die Burschenschaft Unterbrunn war mit fast voller Burschenstärke von etwa 30 Mann vor Ort, um ihren „in Verdienst um Brauchtum, Heimatpflege sowie als Darsteller gelebter Kultur im Würmtal“, so Laudator Florian Schleifer, wohlverdienten Preis entgegenzunehmen. Schleifer lobte die Unterbrunner Faschingsumzüge mit viel Humor. Doch auch die wichtige und ernsthafte Funktion des von der Burschenschaft gepflegten Brauchtums hob er hervor.

„Traditionen geben uns in stürmischen Zeiten wie ein Anker Halt“, sagte er. Die weit über Gauting hinaus für ihre Maibaumcoups bekannten Burschen erhielten nicht wie die anderen Preisträger Wein, sondern zwei noch leere Bierfässer sowie einen Gutschein für die Befüllung überreicht.

Rund 250 Zuschauer verfolgten den Festabend im Bosco. Die unterschiedlichen Ehrungen und geehrte Persönlichkeiten sorgten für ein abwechslungsreiches Fest. Für die musikalische Begleitung sorgten Maxi Pongratz und Matthias Meichelböck als „Kofelgschroa“, die mit ihrer Liederauswahl genau die richtige Mischung aus Tradition und Moderne trafen und somit die verschiedenen Ehrungen gelungen begleiteten.