Die traditionellen Sommerausstellungen des Kunstkreises Gräfelfing e.V. werden in diesem Jahr um ein hochkarätiges Herbstprogramm ergänzt. „Wir freuen uns sehr, dass wir im November eine Cartoon-und Karikaturen-Ausstellung im Alten Rathaus präsentieren können“, kündigte Ingrid Gardill, Kunsthistorikerin und zweite Vorsitzende des Vereins. „Die Idee dazu haben wir schon eine längere Zeit. Es ist wunderbar, dass wir sie nun verwirklichen können. Das wird etwas ganz Feines“, freute sie sich. Gerade im etwas tristen Monat November täten Humor und Aufheiterung gut. „Zumal leider auch die Welt in Hinblick auf den Herbst eher niederdrückende Themen bereithält.“
Die Vorbereitungen zur Cartoon-Ausstellung werden nach den Sommerferien auf Hochtouren kommen. „Darin stecken wir unsere ganze Kraft“, so Gardill. Die Planungen fürs Jahr 2025 müssen also noch etwas warten. „Die Vorüberlegungen dafür starten wir zwar jetzt, die richtige Planung der Sommerausstellung und des gesamten Jahresprogramms 2025 beginnt aber erst zur oder nach der Cartoon-Ausstellung.“
Die neue Kunst auf der der „Plattform für temporäre Kunst“ am Rathaus Gräfelfing könnte das verbindende Element ins nächste Jahr werden. Die Skulptur des ladinischen Bildhauers und Malers Thaddäus Salcher mit dem Titel „Vision“ steht seit Ende August in Gräfelfing. „Zunächst läuft die Zusage bis November. Wenn wir allerdings etwas Glück haben, dann wird die Leihgabe bis zum Frühjahr hinein verlängert“, erklärte Gardill. „Wir hoffen es.“
Denn die Eisen-Figur eines menschlichen Körpers von Salcher strahle eine „herrliche Ruhe aus. Sie ist gegenständlich, aber doch abstrakt genug, um nicht aufdringlich zu wirken. Sie passt wunderbar.“ Der Künstler Salcher sagte zu seinem Werk: „Diese Skulptur vergleiche ich mit Musik, die Schwingungen erzeugt. Schwingungen, die auch andere Menschen erreichen.“ Die Verbindung zu ihm kommt übrigens über Künstler am Bodensee zustande, wo Salcher eben eine Einzelausstellung hat.
Mit diesem aktuellen Kunstwerk änderte der Kunstkreis Gräfelfing sein Konzept mit den „Rathausplattform-Werken“. „Bisher haben wir den Künstlern einen Zuschuss zum Transport und zum Material zahlen können. Und natürlich bewarben wir die Kunst hier. Nun haben wir uns entschlossen, den Künstlern einen Obolus zu zahlen“, erklärte Gardill weiter. „Das ist durchaus üblich und wird uns vielleicht in Zukunft die Möglichkeit geben, mehr Kunst angeboten zu bekommen. Dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde ist dies möglich geworden. Also, fortan mieten wir die Kunstwerke“.