Veröffentlicht am 16.09.2024 08:53

Landkreis verleiht Weßlinger Kulturgruppe einen Preis

Theater und Kostümprobe der Kulturgruppe. Ulrike Roos (3.v.l.) hatte die Idee zum Stück über den Malerfürsten Kaulbach. (Foto: pst)
Theater und Kostümprobe der Kulturgruppe. Ulrike Roos (3.v.l.) hatte die Idee zum Stück über den Malerfürsten Kaulbach. (Foto: pst)
Theater und Kostümprobe der Kulturgruppe. Ulrike Roos (3.v.l.) hatte die Idee zum Stück über den Malerfürsten Kaulbach. (Foto: pst)
Theater und Kostümprobe der Kulturgruppe. Ulrike Roos (3.v.l.) hatte die Idee zum Stück über den Malerfürsten Kaulbach. (Foto: pst)
Theater und Kostümprobe der Kulturgruppe. Ulrike Roos (3.v.l.) hatte die Idee zum Stück über den Malerfürsten Kaulbach. (Foto: pst)

Sie singen, basteln, spielen Theater oder treffen sich zum geselligen Austausch. Für ihr Engagement bei der Integration und dem Miteinander in der Dorfgemeinschaft hat die Kulturgruppe der Nachbarschaftshilfe Weßling einen mit 1000 Euro dotierten Anerkennungspreis vom Landkreis Starnberg bekommen. Die Kulturpreise waren in diesem Jahr für die Sparte „Foto-, Film- und Videokunst“ ausgeschrieben.

Es ist nicht der erste Preis, den die Kulturgruppe aus Weßling erhielt. Mit dem Film „Renoir und seine Zeit in Weßling“ wurde die Kulturgruppe bereits 2022 von der Regierung von Oberbayern mit dem Integrationspreis ausgezeichnet. Insgesamt sind unter der Leitung der ehemaligen Lehrerin Ulrike Roos vier kurze Dokumentationen mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie acht Spielfilme entstanden. Ulrike Roos ist das Miteinander ein Anliegen, sie möchte aber auch über das Theaterspielen historische Ereignisse und Epochen aus Weßling und Umgebung erlebbar machen. Für die Vorbereitung geht sie mit ihren Laienschauspielern in Museen, es werden alte Vorlagen und Geschichten studiert, so dass die Gruppe spielerisch ein Gefühl von früher bekommt und leichter in die Rollen schlüpfen kann.

„Theaterspielen ist mehr als auswendig lernen”

Nach adaptierten Märchen und Klassikern wurde das Stück „Auguste Renoir und seine Zeit in Weßling“ aufgeführt und danach „Friedrich August Kaulbach (1850 bis 1920): Szenen auf dem Leben des Künstlerfürsten in Ohlstadt und München“. Unterstützt wird Roos von Künstlerinnen, Kunst- und Museumspädagogen sowie Filmemachern”. Die Jury lobte das Einbeziehen vieler Helfer von zwei bis 94 Jahren, die mitspielen, Kostüme, Musik, Texte entwerfen, „bis hinein in das kleinste Detail, alles nach langer Recherche“. Die Akteure „verkörpern das Miteinander einer Dorfgemeinschaft exzeptionell und fördern das Kulturleben in der Gemeinde Weßling so stark, dass der Anerkennungspreis des Landkreises Starnberg in höchstem Maße verdient ist”, heißt es in der Laudatio.
Vor zwölf Jahren wurde die Kulturgruppe gegründet, die heute als Teil des Integrationspunkts Weßling (IPW) an die Nachbarschaftshilfe angegliedert ist. Die Kulturgruppe hat sich für ihre Arbeit mit Geflüchteten und Einheimischen zwei Ziele gesetzt: die Einführung in den praktischen künstlerischen Umgang mit Materialien und Techniken und die kulturelle Teilhabe. Dabei werden Filme als gemeinsames Projekt erstellt. In Workshops werden die Filme konzipiert, die Requisiten angefertigt und die Filme mit professioneller Unterstützung gedreht.
Geprobt wird im Seehäusl der Nachbarschaftshilfe. In der ungezwungenen Atmosphäre hätten sich die Sprachkenntnisse der Geflüchteten enorm verbessert, freut sich Roos. Außerdem hätten sie die Kultur ihrer neuen Heimat besser kennen und verstehen gelernt. Theaterspielen sei eben mehr, als Text auswendig lernen und aufsagen.

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