Im vergangenen Jahr konnte der Leiter der Polizeiinspektion 42, Ulrich Rothdauscher, in seinem Sicherheitsbericht mit extrem niedrigen Deliktszahlen in Neuhausen-Nymphenburg aufwarten. Schon damals erklärte er, dass dieser Stand wohl nicht gehalten werden könne, sondern dass sich die Zahlen erfahrungsgemäß wieder auf das Niveau der Vorjahre einpendeln werden. Dies ist, wie sich vergangene Woche bei der Bürgerversammlung herausstellte, auch so eingetreten. Rothdauscher versicherte, dass die nun eingetretene Steigerung kein Grund zur Beunruhigung sei und man sich insgesamt auf einem niedrigen Level von Straftaten bewege.
Im Vergleich zu den drei Quartalen des Vorjahres war heuer ein Anstieg der Straftaten um 21,8 Prozent zu verzeichnen, das heißt in Zahlen 636 Delikte mehr als im vergangenen Jahr. Steigerungen gab es insbesondere bei Raub von 468 auf 603 Fälle, bei Körperverletzungen von 326 auf 421 Fälle, bei schwerer Körperverletzung von 76 auf 119 Fälle – vor allem bei der Jugend hat die Gewaltbereitschaft zugenommen – und bei Sachbeschädigung von Kraftfahrzeugen von 151 auf 221 Fälle.
Ein leichter Anstieg war auch bei schwerem Diebstahl zu verzeichnen, während der Ladendiebstahl und der Einbruchsdiebstahl auf Baustellen zurückging. Rothdauscher wies auf die Initiative der Polizeiinspektion zur Bekämpfung der Dämmerungseinbrüche hin und warnte die Bürger vor dem sogenannten „Skimming”, dem Ausspionieren der Bank- und Kontodaten an Geldautomaten. Auch bei der PI 42 häuften sich inzwischen die Anzeigen von Bürgern, bei denen Unbekannte vom Ausland aus unberechtigt auf deren Konto zugriffen und Geld transferierten.
Erfreulich sei die Situation im Straßenverkehr, berichtete der PI-Leiter. Die Unfallzahlen sind im laufenden Jahr leicht gesunken, und es wurden bei Verkehrsunfällen deutlich weniger Personen – auch Radfahrer – verletzt. Allerdings sind auch heuer bereits wieder zwei Verkehrstote zu beklagen. Und auch die vier Schulwegunfälle im Vergleich zu sieben im Vorjahr seien immer noch vier zu viel.
Zum Parkverhalten stellte Rothdauscher fest, dass die PI ihr Augenmerk auch künftig vor allem auf das Parken auf Behindertenparkplätzen, in Feuerwehranfahrtszonen, in der zweiten Reihe, vor Fußgängerüberwegen und an sogenannten Unfallhäufungspunkten richte.