Bereits vor einem Jahr kam der Kontakt zwischen der Deutschen Bahn AG und der Volksschule Lochham zustande. Damals suchte die Bahn bundesweit 33 Kooperationsschulen, mit denen sie eine praxisnahe Zusammenarbeit im Rahmen der Berufsfindung starten kann. „Wir sind eine von 16 ausgewählten Schulen in Bayern für dieses neuartige Projekt“, berichtete die stellvertretende Schulleiterin Martina Behr stolz. „Nun freuen wir uns über die einmalige Chance, die uns die Deutsche Bahn mit der Schulkooperation bietet. Das ist ein weiterer Schritt in unserer nie still stehenden Schulentwicklung.“
Für die nächsten fünf Jahre begleitet die Bahn Siebent- und Achtklässler bei der Berufswahl. Geplant sind Praktika, Bewerbertage, ein spezielles Bewerbertraining und Betriebsbesichtigungen. Alle Maßnahmen dienen dazu, den Schülern ein möglichst umfassendes Bild über verschiedene Berufsbilder zu geben. „In der Kooperation sind auch besondere Projekte für leistungsschwächere Schüler vorgesehen“, erklärte Behr. Das Ziel der Schule, keinen Schüler ohne Abschluss und Anschluss zu entlassen, ließe sich damit gut erreichen.
Das Know-how für diesen breit angelegten Schuleinsatz hat sich die Bahn als einer der größten Ausbilder des Landes angeeignet. Antje Schmidt, Personalentwicklerin bei DB Schenker und Schulpatin für die VS Lochham erklärte zur Vertragsunterzeichnung: „Deutschlandweit haben wir 8.000 Ausbildungsplätze, davon 2.100 in Bayern und 360 in München. Unsere Palette ist sehr groß. Wir können den Lochhamer Schülern 25 Berufsbilder erklären und sie später dort auch ausbilden.“ Die Deutsche Bahn mit ihren drei Sparten Mobility, Logistics und Networks möchte mit den gestarteten Schulkooperationen vor allem die Berufsorientierung der Schüler fördern. „Das ist ein sehr persönlicher Prozess. Deshalb holen wir auch die Eltern mit ins Boot“, versicherte Schmidt.
Eltern seien schließlich die ersten Ansprechpartner, wenn es um die Zukunft der Kinder geht. „Ich freue mich auf die bevorstehende Zusammenarbeit. Wir haben bereits viele gemeinsame Ideen entwickelt, mit denen wir die Kooperation mit Leben füllen. Zum Teil sind sie sogar schon angestoßen“, meinte Schmidt.
Auch die Schule betreibt die Kooperation mit großem Engagement. Die eigens bestimmten Kooperationslehrer Gabriele Listl und Simon Arneth kümmern sich vor Ort um die Inhalte. Listl sagte: „Mit den Experten aus dem Wirtschaftsleben gelingt der Schule die viel geforderte Öffnung. Wir sind dankbar für das Angebot der Deutschen Bahn und freuen uns besonders über den großen persönlichen Einsatz der Schulpatin Antje Schmidt.“ Listl nannte die Kooperation eine innovative Bereicherung der Schule. Das Angebot an die Lehrer, ein Bahn-Praktikum für zwei oder drei Tage zu absolvieren, werde sie mit Freuden annehmen: „Mit diesem Input profitieren wir alle.“