Veröffentlicht am 31.03.2009 10:20

Schonraum in der Schule

Schülercafe heißt in erster Linie Freunde treffen und entspannen. Manuel und Luca (v.l.) haben sich nach dem Unterricht zurückgezogen. (Foto: US)
Schülercafe heißt in erster Linie Freunde treffen und entspannen. Manuel und Luca (v.l.) haben sich nach dem Unterricht zurückgezogen. (Foto: US)
Schülercafe heißt in erster Linie Freunde treffen und entspannen. Manuel und Luca (v.l.) haben sich nach dem Unterricht zurückgezogen. (Foto: US)
Schülercafe heißt in erster Linie Freunde treffen und entspannen. Manuel und Luca (v.l.) haben sich nach dem Unterricht zurückgezogen. (Foto: US)
Schülercafe heißt in erster Linie Freunde treffen und entspannen. Manuel und Luca (v.l.) haben sich nach dem Unterricht zurückgezogen. (Foto: US)

Seit September besteht das Schülercafé in der neuen, erweiterten Form in der Lochhamer Volksschule. Damit kommt die Schule als offene Ganztagesschule ihren Verpflichtungen zur Vollzeitbetreuung auf angenehme Art nach. „Wir haben nun bequem Platz für alle unsere Aktivitäten“, freut sich Martina Mitterleitner, die seit drei Jahren als Sozialpädagogin Kinder an der Volksschule betreut. „Schön ist vor allem, dass wir jetzt ein eigenes Büro nutzen können und in den neuen Räumen viele Extras möglich sind.“

Einzig Essen und Trinken, wie es der Name „Café“ suggeriert werden nicht angeboten. „Dazu haben wir ja die nahe Cafeteria. Der Kicker als Medium war uns viel wichtiger, als auch noch eine Theke in unseren Räumen einzurichten“, erklärt Mitterleitner.

Mentoren für die Kleinen

Tag für Tag nutzen durchschnittlich 30 Schüler das Schülercafé. Der Besuch ist meist spontan, sofern die Kinder nicht zur Hausaufgabenbetreuung angemeldet sind und kommen müssen. „Wir lassen uns überraschen, wer da ist“, so Mitterleitner. „Geöffnet haben wir schon ab 11 Uhr. Da nutzen manche auch eine Freistunde zum Musikhören oder Spielen bei uns.“

Der sichtlich unangenehmste Teil im Schülercafe ist die Hausaufgabenzeit. „Wir haben ein Mentorensystem für die Hausaufgabenbetreuung entwickelt“, erläutert die Sozialpädagogin. Ältere helfen den Jüngeren, Stärkere den Schwächeren. „Meist hilft aber schon, wenn sich jemand still dazusetzt, damit die Konzentration steigt.“

Ort für soziales Lernen

Gegenseitige Rücksichtnahme und Hilfsbereitschaft lernten die Schüler deshalb ganz nebenbei. „Wir Lehrer profitieren auch vom Schülercafé“, gibt Schulleiterin Monika Weikert an. Alles, was der Vormittag gebracht hätte, würde hier aufgefangen. „In unserem Schülercafé findet soziales Lernen im weitesten Sinn des Wortes statt.“

Doch neben Hausaufgabenbetreuung und den Freizeitangeboten erfüllt das Schülercafé noch eine dritte Funktion. „Eltern nutzen das Café als Anlaufstelle“, so Weikert. „Wir können das nur begrüßen.“ Kein Wunder, dass im Schülercafé einige Projekte angestoßen würden, die in der Schule fortgesetzt würden. „Die Streitschlichtungskurse zählen dazu, oder auch unser Berufscoaching für die achten und neunten Klassen“, zählt Mitterleitner auf.

Schule und Sozialpädagogen stehen deshalb auch in regem Kontakt, am Jour fixe beispielsweise. „Die Verbindung zwischen Schule und Café ist in den vergangenen Monaten stetig gewachsen. Das freut uns sehr“, betont Weikert. Und Mitterleitner ergänzt: „Wir sind auf dem besten Weg, einen echten Schonraum in der Schule zu gestalten.“

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