Käthe Roy, geb. Klein, erlebte die Zeit von 1945 bis 1949 als Schülerin am Kurt-Huber-Gymnasium. Für sie war Weihnachten stets eine ganz besondere Zeit. „Das hat überhaupt nicht am Materiellen gelegen, denn wir hatten im Krieg ja alles verloren“, erzählt sie. Die Mutter konnte nach dem Krieg bei den Besatzungsmächten im Bäckerheim in Lochham arbeiten und brachte so die fünf Kinder und den Vater, der 1945 aus der Kriegsgefangenschaft im Osten heimkehrte, durch.
„Immer wieder stelle ich fest, welche glückliche Zeit wir besonders an Weihnachten miteinander hatten“, erinnert sie sich. Der Zusammenhalt sei einfach wunderbar gewesen oder auch die vielen kleinen Überraschungen, mit denen man sich gegenseitig erfreuen konnte.
„Gräfelfing sah damals ganz anders aus“, so Roy. Gerade mal eine geteerte Straße hätte es gegeben, nämlich die Bahnhofsstraße. „Überall sah man Besatzer. Die hatten zwar alle den Befehl, keine Kontakte zu uns Deutschen zu pflegen. Aber eigentlich hatten sie sehr viel Verständnis für unsere Lage und haben uns gegen ihre Anweisungen öfters mal Lebensmittel zugesteckt. Das war gerade an Weihnachten natürlich das Größte für uns.“