Mobilfunk bleibt Zankapfel


Von US
„Ja“ mit großer Gemeinderatmehrheit: Die kleinen Mobilfunkmasten wie hier in der Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben. Stattdessen werden zwei 40 Meter hohe Großmasten, einer am Neunerberg, einer auf dem TSV-Gelände, das Gemeindegebiet versorgen. (Foto: US)
„Ja“ mit großer Gemeinderatmehrheit: Die kleinen Mobilfunkmasten wie hier in der Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben. Stattdessen werden zwei 40 Meter hohe Großmasten, einer am Neunerberg, einer auf dem TSV-Gelände, das Gemeindegebiet versorgen. (Foto: US)
„Ja“ mit großer Gemeinderatmehrheit: Die kleinen Mobilfunkmasten wie hier in der Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben. Stattdessen werden zwei 40 Meter hohe Großmasten, einer am Neunerberg, einer auf dem TSV-Gelände, das Gemeindegebiet versorgen. (Foto: US)
„Ja“ mit großer Gemeinderatmehrheit: Die kleinen Mobilfunkmasten wie hier in der Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben. Stattdessen werden zwei 40 Meter hohe Großmasten, einer am Neunerberg, einer auf dem TSV-Gelände, das Gemeindegebiet versorgen. (Foto: US)
„Ja“ mit großer Gemeinderatmehrheit: Die kleinen Mobilfunkmasten wie hier in der Bahnhofstraße soll es künftig nicht mehr geben. Stattdessen werden zwei 40 Meter hohe Großmasten, einer am Neunerberg, einer auf dem TSV-Gelände, das Gemeindegebiet versorgen. (Foto: US)

Mit nur drei Gegenstimmen billigte der Gräfelfinger Gemeinderat das Standortkonzept für Mobilfunkgroßanlagen. Damit sind die zwei Großmasten am Neunerberg und auf dem TSV-Gelände beschlossene Sache. Die bestehenden kleineren Antennen auf Gemeindegebiet würden nach und nach, spätestens zum Ende des Mietvertrages durch die Betreiber abgebaut werden, erklärte Bürgermeister Christoph Göbel.

CSU, IGG, BVGL und Grüne stellten sich einmütig hinter das Konzept. Jürgen Lüsch (CSU) sagte: „Wir geben damit der Gesundheit den Vorrang vor Einzelinteressen. Die Strahlenbelastung wird um ein Sechstel geringer sein.“ Alternativen sehe er nicht, „solange wir noch regulativ eingreifen wollen.“ Dies sei dank der Bauleitplanung aber möglich.

Auch Frank Sommer (Grüne), der die Gemeinde in dieser Sache anwaltlich vertreten hatte, meinte: „Emissionsminimum ohne optische Beeinträchtigung ist leider nicht möglich.“ Das Konzept sei ein klares Votum für geringst mögliche Strahlenbelastung im Ort. „Dieser Gemeinderat hat es geschafft, die Sachgrundlagen im Auge zu behalten“, so Sommer stolz.

AIG nicht zufrieden

Einzig die AIG und die SPD stimmten gegen das Konzept. AIG-Gemeinderat Hans Furbach wetterte: „Was wir endlich brauchen ist ein unabhängiges Gutachten.“ Er bezichtigte Sommer und den Gutachter Hans Ulrich-Raithel vom Umweltinstitut München der Meinungsbildung einzig aus wirtschaftlichen Interessen. „Ich habe erfahren, dass die Betreuung pro Mobilfunk-Standort zwischen 10.000 und 20.000 Euro kostet“, so Furbach.

Sommer und Göbel reagierten darauf mit Ablehnung und Unverständnis. Göbel meinte zu Furbachs Beschuldigungen: „Es ist absolut verwerflich und an der Grenze des rechtlich Zulässigen, wie Sie argumentieren.“

Er freue sich, dass das acht Jahre dauernde Ringen um das Gräfelfinger Modell ein Ende habe, erklärte der Bürgermeister. „Wir müssen immer Vor- und Nachteile eines Konzeptes abwägen. Mit unserer heutigen Entscheidung haben wir als Gemeinde in der Hand, wo Mobilfunkmasten stehen und wo nicht.“

„Nein“ aus Planegg

Der erste Großmast solle am Neunerberg realisiert werden, so Göbel, weil im westlichen Gemeindegebiet die Versorgungslücke am größten sei. Doch genau da könnte es ein Nachspiel geben.

Der Planegger Umweltausschuss reagierte nämlich betroffen auf diesen Plan. „Mit diesem Konzept hat sich Gräfelfing verrannt. Die Verhältnismäßigkeit am dortigen Dieckmann-Platz ist nicht mehr gewahrt“, kritisierte Bürgermeisterin Annemarie Detsch. „Planegg ist gut versorgt. Wir brauchen den Mast nicht.“

Peter von Schall (FDP) schlug vor, sich einer Klage der Gräfelfinger Bürgerinitiative gegen Gräfelfing anzuschließen. Thomas Roy (SPD) verwies dagegen darauf, dass Gräfelfing seit acht Jahren an seinem Konzept arbeite und man schon längst hätte intervenieren können. „Wir haben viel zu lange zugeschaut.“

Planegg habe Glück, dass es mit Masten gut versorgt sei. „Gräfelfing hat dieses Glück nicht.“ Doch auch er stimme dafür, dass Planegg auf dem Klageweg verwaltungsrechtlich prüfen lasse, „ob allem Genüge getan ist.“

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