Vor rund drei Jahren begannen die Vorarbeiten für das Patenprojekt „Sprungbrett“ an der Neuaubinger Hauptschule an der Wiesentfelser Straße; seit September 2006 betreuen nun ehrenamtlich tätige, besonders qualifizierte Menschen Schülerinnen und Schüler der achten und neunten Klasse während ihrer letzten beiden Schuljahre, bei der Berufsfindung und häufig auch in der Anfangsphase der Ausbildungszeit. Inzwischen sind fünf Patinnen und Paten kontinuierlich an der Wiesentfelser Hauptschule im Einsatz.
Christa Mumme, Sozialpädagogin im Ruhestand, die „Sprungbrett“ mit aufgebaut hat, das Projekt leitet und koordiniert, sucht nun dringend neue Mitstreiter/innen. Deshalb stellte sie gemeinsam mit Patin Frauke Schmidt-Sibeth, Kinder- und Jugendpsychiaterin und ebenfalls von Anfang an dabei, Pate Bernhard Koch, Technischer Redakteur im Ruhestand, Rektor Jürgen Walther und Konrektorin Elsbeth Zeitler das Projekt vor kurzem noch einmal vor. „Wir brauchen Leute, die einfach wissen, dass die zu betreuenden Schülerinnen und Schüler Schwierigkeiten haben – sonst hätten sie unsere Hilfe nicht nötig!“, betonte Christa Mumme.
Schnell wurde klar, dass Zuverlässigkeit eine der wichtigsten Voraussetzungen ist: „Was die Schüler nicht haben, muss der Pate in hohem Maße haben“, erklärte Bernhard Koch, „eigentlich müssen wir Paten ein Stück weit die Aufgaben der Eltern übernehmen. In der Praxis heißt das: Wenn der Bewerbungsbrief geschrieben ist, ist er noch lange nicht im Briefkasten – das muss man dahinter bleiben, immer wieder nachfragen.“ Keinesfalls dürfe man auf schnelle Erfolge fixiert sein, man müsse im Gegenteil über eine gewisse Lockerheit und Offenheit verfügen und Rückschläge einstecken können, unterstrich auch die erfahrene Patin Frauke Schmidt-Sibeth die zuvor geäußerte Meinung von Konrektor Zeitler zu den erforderlichen Eigenschaften für die Patentätigkeit: „Hartnäckigkeit ist wichtig!“. Zukünftige Paten bräuchten nicht nur die Zeit für die regelmäßigen Treffen mit den Schülern, sondern auch die Bereitschaft, sich von erfahrenen Leuten etwas sagen zu lassen, unterstrich Rektor Walther: „Bei unseren Schülern gilt es insbesondere auch, ihnen den Rücken zu stärken, ihr Selbstbewusstsein aufzubauen.“
Nachdrücklich betonte Christa Mumme jedoch, dass auch die Paten selbst etwas von ihrer Tätigkeit haben: „Es findet ja auch ein Austausch statt, ich empfinde oft Freude bei der Zusammenarbeit mit jungen Menschen. Und nüchtern betrachtet, ist es doch ganz einfach so: Wenn wir auch nur einen einzigen jungen Menschen vor der Arbeitslosigkeit bewahren, haben wird einen wichtigen Beitrag zur Zukunftssicherung unserer Gesellschaft geleistet.“ Zukünftige Patinnen und Paten müssten trotzdem nicht über eine pädagogische Vorbildung verfügen, sie „werden sehr intensiv herangeführt“ an diese neue Aufgabe, bei den einmal im Monat abends stattfindenden Treffen aller Paten werden darüber hinaus auftretende Probleme besprochen und Fragen geklärt.
Gesucht werden nun also Menschen, die bereit sind, trotz Berufstätigkeit oder nach Abschluss der Berufsphase mindestens zwei Jahre lang mitzuarbeiten; und die sich die Zeit nehmen können und wollen, sich mindestens einmal in der Woche mit ihrem „Patenkind“ zu treffen und zuverlässig an den monatlichen Abendterminen teilzunehmen. Wichtig ist auch die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit den Lehrer/innen und bei Bedarf auch mit den Eltern der Schüler/innen. Wer sich für eine Tätigkeit als „Sprungbrett“-Pate interessiert, wendet sich unverbindlich für weitere Infos an Christa Mumme unter Tel. 68800359 oder E-Mail: christa.mumme@web.de .