Seit ersten Oktober haben die Planegger eine Kulturreferentin im Rathaus. Das neu geschaffene Amt wurde unter rund 150 Bewerbern Anja Fanslau übertragen. Bereits bei ihrem ersten gemeinsamen Auftritt fand Bürgermeisterin Annemarie Detsch viel Lob für Fanslau: „Das war erste Wahl für die Gemeinde. Frau Fanslau kennt die Verwaltung gut und bringt viel Erfahrung im Bereich Öffentlichkeitsarbeit, aber vor allem ein lebendiges Interesse an der Kultur mit.“
Nach ihrem Studium der Kulturwirtschaft in Passau wirkte Fanslau unter anderem an verschiedenen Projekten im Kulturreferat der Landeshauptstadt München mit. „Ich habe dort vom Nutzungskonzept für öffentliche Räume bis zur Künstlerbetreuung eine große Bandbreite von Tätigkeiten ausgeführt“, erklärt sie. Besonders ihre Tätigkeit in der städtischen Kulturabteilung „Infrastruktur“ sei für die Gemeinde ausschlaggebend gewesen. „Wir waren dort Schnittstelle zwischen Förderabteilung, verschiedenen Trägervereinen, Baureferat und den Künstlern“, so Fanslau.
Auch das neu geschaffene Planegger Kulturamt soll Schnittstelle zwischen vielen Interessengruppen sein. Der große Veranstaltungsort mit der Aula und den angrenzenden Räumlichkeiten kann Platz für einen facettenreichen Kulturbetrieb bieten. Nun kommt es darauf an, die Organisation und Vermarktung der gemeindlichen Räume in eine kundige Hand zu bringen. Detsch stellt fest: „Unsere Aula ist technisch absolut hochwertig. Zur Betreibung brauchen wir einen wohl durchdachten professionellen Auftritt, gerade weil die Gemeinde keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet hat.“
Auch Fanslau schwärmt: „Die Aula ist toll.“ Sie freue sich besonders über die Nähe zur Schule. „Ich bin froh, dass die Jugendanbindung im Ort schon von Haus aus gegeben ist, denn ich möchte auch die Kultur für die Jugend vorn anstellen.” Auch mit anderen Gruppen seien schon erste Kontakte geknüpft worden. Es gebe in Planegg viele Kulturbestrebungen auf hohem Niveau. „Hier kann ich genau die Vernetzungsarbeit aufbauen, die ich schon aus anderen Kulturbereichen kenne“, ist sich Fanslau sicher.
Nun steht zu allererst eine gründliche Analyse an, darüber „was gibt es schon, was könnte Bedarf sein, welche Interessen haben die Vereine, welche Strukturen. Dafür will ich mir viel Zeit lassen“, sagt Fanslau. Arbeit sei mehr als genug da für die Halbtagsstelle. Neben der Bedarfsanalyse will das Kulturamt Planegg auch gleich über homepage, Veranstaltungskalender und Angebote für externe Künstler nachdenken.
„Für nächstes Frühjahr planen wir eine würdige künstlerische Einweihung des Aulagebäudes. Wir möchten ein ganzes Wochenende so gestalten, wie es dem Potential der Aula entspricht“, verrät Fanslau.
Die Erwartungen auf die zu erwartenden kulturellen Höhepunkte sind zwar hoch in der Gemeinde. Doch Detsch stellt sich hinter die neue Kulturreferentin: „Auch Rom ist nicht an einem Tag gebaut worden. Wir tasten uns jetzt gemeinsam an die Sache ran.” Vordergründig sei erstmal eine umfassende Haushaltsplanung.
Auf ein kurzfristiges Ziel, das weder Geld noch Vorbereitungen bedarf, konnten sich allerdings Bürgermeisterin und Kulturreferentin schnell einigen. „Der Name der Aula steht zur Disposition. Wir brauchen einen markanten Namen, jetzt da wir einen so perfekten Ort für die Kultur haben“, bekräftigt Detsch.