Die Saison im Obermenzinger Zehentstadel ist vorüber. Jetzt finden nur noch einige wenige öffentliche Veranstaltungen im Zehentstadel statt: am 18. und 19. Oktober der Zehentstadelbasar des Arbeitskreises Asyl, am 15. und 16. November der Martini-Markt vom Musikforum Blutenburg e.V., am 29. und 30. November der traditionelle Künstlerweihnachtsmarkt und letztendlich am zweiten Adventswochenende die Krippenausstellung der „D'Blutenburgler e.V.“.
„Im Zehentstadel gibt es keine Heizung. Da ist es einfach zu kalt für Veranstaltungen“, erklärt Helmut Stangl, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Zehentstadel, die Lage. Als Gemeinschaftsvorsitzender sorgt er sich um Organisatorisches, wie den Veranstaltungsplan, die Vermietung an Vereine und Dritte, kümmert sich aber auch um Instandhaltung des Objektes.
Bis zum Ende des 17. Jahrhunderts reichen die Spuren des Stadels zurück. Damals wurden dort der „Zehenten“, die Steuer an die Gutsherrschaft, aufbewahrt. Auf Initiative des ehemaligen Stadtrates Wolfgang Vogelsgesang erwarb die Landeshauptstadt München das historische Gebäude von der Schlösser- und Seenverwaltung im Jahre 1980. Mitte der 90iger Jahre richtete die Interessengemeinschaft Zehentstadel, die aus der Arbeitsgemeinschaft Obermenzinger Vereine hervorgegangen ist, das Gebäude mit außergewöhnlichem Einsatz her. „Über 7.500 Arbeitsstunden haben wir in den Stadel gesteckt. Alles ehrenamtlich“, erinnert sich Stangl. Sei 1994 ist der Stadel wieder für öffentliche Nutzungen zu zugänglich.
„Die Eigeninitiative von Seiten der Obermenzinger Vereine ist beispiellos. Das hätte die Stadt in dem Maße nicht einbringen können“, so Martina Gierl vom Kulturreferat. „Wir unterstützen die Interessengemeinschaft und möchten ihr freie Hand in der Planung der Veranstaltungen lassen“, erklärte sie weiter. Dazu gehört auch die Vermietung an Dritte. Gierl: „Daraus finanziert die Interessengemeinschaft den Erhalt des Zehentstadels.“
Laut Vereinbarung mit der Stadt München ist die Interessengemeinschaft Ansprechpartner vor Ort, auch wenn es um Instandhaltungsmaßnahmen geht. Den Bauunterhalt indes trägt die Stadt. „Für uns ist wichtig, dass die individuelle Geschichte des historischen Gebäudes auch in der heutigen Nutzung gewürdigt wird”, so Martina Gierl. „Die Tätigkeit der Obermenzinger Vereine ist für uns dafür ein Garant.“
Das erklärt auch die Nutzungsregeln, auf die Stangl ein strenges Auge hat. „Wir vermieten den Stadel dann, wenn die Obermenzinger Vereine nichts geplant haben“, so Stangl. Im Übrigen greife die bayrische Biergartenverordnung: „Musikende ist um 22.30 Uhr. Da gibt es keine Ausnahmen.“