Veröffentlicht am 31.10.2008 13:13

„Wir sind stolz auf dieses Zentrum“


Von LS
Das Team vom FAM-Büro: (v.l.) Heike Schneider, Beate Hofbauer, Katherina Pfister, Mirjana Scholz und Sabine Wyrwoll. (Foto: ls)
Das Team vom FAM-Büro: (v.l.) Heike Schneider, Beate Hofbauer, Katherina Pfister, Mirjana Scholz und Sabine Wyrwoll. (Foto: ls)
Das Team vom FAM-Büro: (v.l.) Heike Schneider, Beate Hofbauer, Katherina Pfister, Mirjana Scholz und Sabine Wyrwoll. (Foto: ls)
Das Team vom FAM-Büro: (v.l.) Heike Schneider, Beate Hofbauer, Katherina Pfister, Mirjana Scholz und Sabine Wyrwoll. (Foto: ls)
Das Team vom FAM-Büro: (v.l.) Heike Schneider, Beate Hofbauer, Katherina Pfister, Mirjana Scholz und Sabine Wyrwoll. (Foto: ls)

Im Oktober 1988 wurde es eröffnet, das Familienzentrum in Allach-Untermenzing, kurz FAM. Während der Öffnungszeiten zeugen Kinderwägen und Fahrräder vor dem Gemeindezentrum der evang.-luth. Epiphaniaskirche in der St.-Johann-Straße. In den 20 Jahren seines Bestehens ist das FAM zum beliebten Treffpunkt für Mütter und Väter mit Kleinkindern geworden. Unabhängig von Religion und Nationalität kommen derzeit etwa 2000 Besucher im Monat.

Im Stadtgebiet München gibt es 19 Familien- und Mütterzentren. Das FAM ist das einzige in kirchlicher Trägerschaft. Zunächst war es Bestandteil der Gemeindearbeit, seit drei Jahren besteht ein eigenständiger kirchlich-diakonischer Verein mit rund 80 Mitgliedern. Finanziert wird das Angebot von Teilnahmegebühren, dem Freistaat Bayern, der Stadt München und der Kirchengemeinde, die die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt. Fünf Frauen sind in der Zwischenzeit in Form von Minijobs fest im FAM angestellt. Sie kümmern sich um die Arbeit, Organisation und Verwaltung sowie die Leitung von Vorkindergartengruppen. Darüber hinaus gibt es so genannte „Dienstmütter“ für das Café und viele ehrenamtliche Mitarbeiterinnen für Flohmärkte und Feste.

Unterstützung für Mütter

Kernstück des Zentrums sind die offenen Treffs mit Kinderbetreuung, bei denen Mütter untereinander Kontakte knüpfen können. Das FAM unterstützt Mütter mit flexiblen Angeboten in betreuten Spielgruppen, im Kinderpark und in Krabbelgruppen. Darüber hinaus gibt es Bildungs- und Freizeitangebote wie kreativen Tanz und musikalische Früherziehung für Kinder sowie Meditation, Yoga, Rückenschule, Qigong und Malkurse für Erwachsene. Ebenso veranstaltet das FAM Second-Hand-Flohmärkte für Kinder und Frauen, Tischflohmärkte mit Kinderspielzeug und gemeinsame Feiern, zum Beispiel Kinderfasching.

Marlies Kräenbring, Initiatorin des Familienzentrums, blickte bei einem Brunch zum FAM-Jubiläum auf die Geschichte der Einrichtung zurück. Vor 22 Jahren gründeten Kräenbring und acht weitere Frauen eine Frauengruppe, die zunächst Rhythmik für Kinder anbot. Später zog die Gruppe in das am Erntedankfest 1988 eingeweiht Gemeindehaus. Zunächst wurde ein Café als Treffpunkt für Mütter und ihre Kinder angeboten – die offenen Treffs waren geboren. Nach einem Wettbewerb bekam das Zentrum schließlich seinen Namen: FAM. Als Emblem wählte man eine offene Tür als Zeichen für das Konzept des Zentrums: Das FAM ist für alle offen, nicht nur für Evangelen.

Geschichte des FAM

„Uns war immer wichtig, dass unsere Mitarbeiterinnen ein bisschen Geld für ihre Arbeit bekommen“, sagt Marlies Kräenbring. Gar nicht so einfach, wenn die Landeskirche der Ansicht ist, dass die Frauen ehrenamtlich arbeiten sollen. „Wir haben die Aufwandsentschädigung immer verschwiegen“, fügt sie lachend hinzu. Die politische Aktivität Ende der 80er Jahre ist Kräenbring besonders in Erinnerung. „Wir haben zehn Jahre lang jährlich eine Tschernobyl-Demonstration am Oertelplatz veranstaltet. Das Thema hat uns damals sehr bewegt.“ Daneben gab es im FAM zahlreiche weitere Aktivitäten wie Frauenfasching, Frauenfeste, Muttertags-Kabarett, Russisch- und Bauchtanz-Gruppen und eine Vätergruppe. Auch das Kinderprogramm wuchs stetig. Jährlich stellte sich das FAM bei einem Tag der offenen Tür vor und auch beim Allacher Faschingszug nahm die FAM-Gemeinschaft teil.

„Wir sind stolz auf dieses Zentrum“, sagt Katharina Pfister vom FAM-Büro. „Es ist ein Zukunftsmodell, insbesondere zur Unterstützung von Müttern mit Kleinst- und Kleinkindern.“ In Zukunft würde das FAM-Team gerne eine Mittagsbetreuung mit Essen und Hausaufgabenbetreuung anbieten. „Das ist bislang jedoch nur eine Vision“, so Pfister. „Man braucht entsprechendes Personal.“

Jubiläumskabarett

Am Freitag, 14. November, gibt es zum Abschluss der Jubiläumsfeierlichkeiten um 20 Uhr Kabarett mit dem Herrenquartett „Mistcapala“. Armin Federl, Vitus Fichtl, Tom Hake und Tobias Klug liefern einen Abend voller Lebensfreude, tiefsinnigem Humor und Musik. Dabei beschäftigen sie sich mit den kleinen Dingen, die auf der Bühne groß werden: dramatisch fehlgeschlagenen Eierkuren, Mountainbikern mit Blitzableiter auf dem Helm, den bisweilen fatalen Auswirkungen von Trunkenheit bei Tieren, unfreiwillig entmannten Pauschaltouristen oder anwaltlich zurechtgestutzten Liebhabern... Weitere Informationen gibt es jeden Mittwoch von 9.30 bis 11.30 Uhr im FAM-Büro (St. Johann-Str. 24) unter Tel. 81299681 sowie im Internet: www.epiphanias-muenchen.de/fam .

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