Veröffentlicht am 26.05.2014 10:02

Mit Säge und Axt tief in den Wald


Von OL
Viel erlebt, viel gelernt: Die Pfadfinder bestimmen beim Waldtag Blätter. (Foto: Pfadis)
Viel erlebt, viel gelernt: Die Pfadfinder bestimmen beim Waldtag Blätter. (Foto: Pfadis)
Viel erlebt, viel gelernt: Die Pfadfinder bestimmen beim Waldtag Blätter. (Foto: Pfadis)
Viel erlebt, viel gelernt: Die Pfadfinder bestimmen beim Waldtag Blätter. (Foto: Pfadis)
Viel erlebt, viel gelernt: Die Pfadfinder bestimmen beim Waldtag Blätter. (Foto: Pfadis)

Ein Samstagmorgen im Mai: Unter strahlend blauem Himmel sammeln sich über 70 Pfadfinder auf dem Parkplatz neben dem Buchenhainer Tor des Forstenrieder Parks. Die Sollner Albatrospfadfinder (BdP) aus der Wolfratshauserstraße treffen sich mit ihren Freunden vom Stamm Nemeta (VCP/PSG) aus Wörth bei Erding zu ihrem gemeinsamen Waldtag mit dem Forstbetrieb München der Bayerischen Staatsforsten. Andreas Wallner, Leiter des Reviers Unterdill im Forstenrieder Park, begrüßt alle und erklärt die Aufgaben für die älteren.

Raum und Licht für jungen Wald

Sägen und Äxte werden an sie verteilt und jeder will ein Paar der Arbeitshandschuhe ergattern, die Oliver Leffler, Leiter der Albatrosse, bereithält. Andreas Wallner fährt mit dem Forstauto voraus, die Radler hinterher. Es geht zu ihrem Einsatzgebiet tief im Wald, wo sie in einem Jungholz Bäume für Rückegassen der Forstarbeiter fällen werden. Von diesen aus können dann die dichten Gehölze ausgelichtet werden, damit der Jungwald genügend Raum und Licht für seine weitere Entwicklung zu einem gesunden Mischwald erhält.

Gemeinsam die Arbeiten leiten

Nick Westphal (19, Albatros) und Maximilan Moltke (16, Nemeta) leiten die Arbeiten zusammen. Andreas Wallner erklärt ihnen die Aufgaben und die Pfadis teilen sich in mehrere kleine Gruppen auf: Einer darin hat die Säge, einer die Axt, die anderen ziehen die gefällten Bäume heraus. Natürlich wechseln sie während des Tages diese Aufgaben durch, so dass jede alles ausprobieren kann. Die für die Arbeit wichtigen forstlichen Markierungen an den Bäumen werden erklärt, die zu schneidenden Bäume gezeigt, eine Einführung in den sicheren Gebrauch der Werkzeuge und die Arbeitssicherheit beim Fällen gegeben und die Technik des fachgerechten Bäumeschneidens beigebracht. Dann geht es los. Vier Gruppen legen im Laufe des Tages zwei Rückegassen an. Jede Gruppe schneidet dabei unzählige dicht an dicht stehende dünne Bäume, bis am Ende ca. 200 Meter Gassenlänge geschafft sind.

Ein neuer Mischwald entsteht

Derweil wandern die Jüngeren zusammen mit der Leiterin der Nemeta-Pfadfinder, Manuela Moltke, und Oliver Leffler zu dem mit Andreas Wallner vereinbarten Treffpunkt im Wald. Zunächst erklärt er an Beispielen die jüngere Geschichte des Waldes von der alten wirtschaftlich geprägten Fichtenmonokultur hin zu einem neuen nachhaltigen Mischwald und wie der neue Mischwald allmählich in mehreren Schritten entsteht. Die wichtigsten Baumarten werden dabei gezeigt und Wildverbiss entdeckt. Mit Buchenblättern wird ein echtes „Waldkonzert“ eingeübt. Ein vom Revierleiter vorbereitetes Spiel mit Holztieren stellt ihren Spürsinn auf die Probe. Welche Gruppe erspäht alle versteckten Holztiere hoch vom Jägerstand aus? Es ist gar nicht so einfach. Wildschwein, Hirsch und Fuchs sind schnell gefunden. Hase und Dachs verstecken sich schon sehr viel besser. Aber Specht und Eichhörnchen sind fast unsichtbar.

Aufmerksamkeit und Spürsinn gefragt

Tief im Wald machen die Pfadis Brotzeit und am Rückweg zum nachmittäglichen Treffpunkt mit den „Großen“ gibt es noch ein typisches Pfadfinder-Spiel: Blätter und Insekten wurden während des Tages im Wald gezeigt und erklärt. Jetzt werden nochmal Aufmerksamkeit und Spürsinn gefragt. Jeder muss in bestimmter Zeit eine bestimmte Zahl bestimmter Blätter finden, ein Insekt lebend fangen, alles bringen. Eine echte kleine Jagd bricht aus. Am Schluss haben alle die Aufgabe gemeistert und Andreas Wallner bestätigt ihnen, den Kinder-Förster- und Kinder-Jäger-Schein damit geschafft zu haben.

Am Parkplatz beim Buchenhainer Tor treffen sie dann die älteren wieder. Ein gemeinsamer Schlusskreis mit Revierleiter Wallner, dem alle herzlichst für sein Engagement für die Jugend danken, beendet einen erlebnisreichen Tag.

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