Veröffentlicht am 13.01.2009 11:58

Olympia nicht um jeden Preis

Die Gestaltung des Oertelplatzes ist für die Grünen in Allach-Untermenzing „längst überfällig”. Das Geld, was die Stadt München für die Olympia-Bewerbung ausgeben will, solle lieber für derartige Projekte verwendet werden. (Foto: ls)
Die Gestaltung des Oertelplatzes ist für die Grünen in Allach-Untermenzing „längst überfällig”. Das Geld, was die Stadt München für die Olympia-Bewerbung ausgeben will, solle lieber für derartige Projekte verwendet werden. (Foto: ls)
Die Gestaltung des Oertelplatzes ist für die Grünen in Allach-Untermenzing „längst überfällig”. Das Geld, was die Stadt München für die Olympia-Bewerbung ausgeben will, solle lieber für derartige Projekte verwendet werden. (Foto: ls)
Die Gestaltung des Oertelplatzes ist für die Grünen in Allach-Untermenzing „längst überfällig”. Das Geld, was die Stadt München für die Olympia-Bewerbung ausgeben will, solle lieber für derartige Projekte verwendet werden. (Foto: ls)
Die Gestaltung des Oertelplatzes ist für die Grünen in Allach-Untermenzing „längst überfällig”. Das Geld, was die Stadt München für die Olympia-Bewerbung ausgeben will, solle lieber für derartige Projekte verwendet werden. (Foto: ls)

Auf ihrer ersten Sitzung im Neuen Jahr diskutierten die Grünen in Allach-Untermenzing unter anderem die beabsichtigte Bewerbung der Stadt München für die Winterolympiade 2018. „Auf den ersten Blick ist es verlockend, dass München der erste Ort weltweit mit olympischen Sommer- und Winterspielen sein könnte, insbesondere, wenn man sich an die wunderbaren Spiel von 1972 und den Gewinn für München erinnert“, sagte Emmerich Huber, Sprecher der Grünen im Münchner Westen und selbst ehemals aktiver Leistungssportler. „Mit jedem genaueren Hinsehen aber wird die Freude getrübt.“ Im Ergebnis haben sich die Grünen in Allach-Untermenzing deshalb einstimmig gegen eine Bewerbung für die Winterspiele 2018 ausgesprochen.

Ausschlaggebend war ein ganzes Bündel von Gründen: Zum einen stehe bei Olympia immer mehr eine gigantische Geschäftemacherei im Vordergrund und auch durch die massive Dopingproblematik sei der sportliche Wert fraglich. Zum anderen seien Winterspiele im Großraum München weder ökologisch noch ökonomisch vertretbar. Allein für die Ski-Wettbewerbe seien massive Eingriffe in die Natur vorgesehen, die von den Planern teilweise mit ökologischen Ersatzprojekten schön geredet würden. Die Vorstellung von mit Solarstrom betriebenen Schneekanonen oder mit Ökosprit betriebenen Großmaschinen, die ganze Berghänge platt roden, ist für die Grünen in Allach-Untermenzing geradezu absurd.

„Alles andere als zukunftsweisend“

Zudem fehle die Aussicht auf Nachhaltigkeit. Die Berge vor München seien ohnehin nicht schneesicher und aufgrund der zunehmend wärmeren Winter werde Wintersport in der Region immer schwieriger bzw. belaste die Natur zusehends. Investitionen in großem Stil in den Wintersport in der Region München halten die Allach-Untermenzinger Grünen für falsch und alles andere als zukunftsweisend. Der Trend geht für sie schon jetzt klar in Richtung Wander- und andere Formen von Freizeittourismus. Im Ergebnis würde München als Kommune absehbar massiv draufzahlen. Vorteile für München, wie 1972 z.B. der Ausbau von S- und U-Bahn, werde es bei den Winterspielen 2018 nicht geben.

Auch soll allein die Bewerbung rund 30 bis 40 Millionen Euro kosten. Diese Geld wollen die Grünen sinnvoller angelegt sehen. Emmerich Huber: „Allein in unserem Bezirk fallen mir da einige Projekte ein, die seit Jahren am Geld scheitern – von einer U-Bahn-Verbindung vom S-Bahnhof Untermenzing zum Westfriedhof bis hin zu der längst überfälligen Gestaltung des Oertelplatzes.“

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