Veröffentlicht am 21.09.2015 11:46

Wechselvolle Geschichte

Vor 300 Jahren erbaut: Schloss Fürstenried hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. (Foto: Dr. Barghoorn)
Vor 300 Jahren erbaut: Schloss Fürstenried hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. (Foto: Dr. Barghoorn)
Vor 300 Jahren erbaut: Schloss Fürstenried hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. (Foto: Dr. Barghoorn)
Vor 300 Jahren erbaut: Schloss Fürstenried hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. (Foto: Dr. Barghoorn)
Vor 300 Jahren erbaut: Schloss Fürstenried hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. (Foto: Dr. Barghoorn)

Zuerst Jagdschloss, dann Kindbettgeschenk, kurz Kloster, dann Militärlager, Schule, Witwensitz, Lazarett, königlicher Zwangsaufenthaltsort, Exerzitienhaus, theologisches Seminar und dazu ein Schülerzentrum – das wäre in Kurzform die Geschichte des Schlosses Fürstenried.

Mitten in den Forst, der für Hofjagden durch die Schneisen, allen bekannt als „Geräumten“, tauglich gemacht wurde, ließ Kurfürst Max Emanuel 1715 vom Hofbaumeister Joseph Effner „französisch“ bauen. Die Ziegel kamen vom nahen Gut Warnberg. Gebaut wurde in Sichtachse zum Dom in München, sichtbar durch den Schwenk der Autobahn.

Über Lazarett und Gefängnis zum Exerzitienhaus

So entsteht die wechselvolle Geschichte vom Forst zum Stein, vom Militär zur Stille, vom Lazarett zum Gefängnis und vom Widerstand zu modernen Exerzitien: Mehrmals militärisch besetzt, wird es viermal als Lazarett genutzt. Von 1883 bis 1916 ist das Schloss die Feste für den unheilbar kranken Prinzen, nominell König Otto. Am 7. August 1925 beginnt eine ganz neue Zeit: Kardinal Faulhaber weiht das Exerzitienhaus der Erzdiözese ein, darum auch das 90-jährige Jubiläum. 1942 wird das Haus zwangsweise geschlossen. Der spätere Weihbischof Johannes Neuhäusler hatte von 1934 mit seinen „Aktionstagen“ „geistige Vorkämpfer und Widerstandskräfte“ gegen die Nazis geschult. Nach 1945 wieder eröffnet, kommt da auch die theologische Fakultät unter. Einer ihrer Studenten ist Joseph Ratzinger. Ab 1972 wird zeitgemäß umgebaut mit einer Rundbau-Kapelle. Äußerlich neue Zimmer, innerlich Bibelarbeit und Exerzitien.

Tag der offenen Tür

So kann nun ein Jubiläum gefeiert werden mit einem Tag der offenen Tür am Sonntag, 27. September, beginnend mit einem Gottesdienst um 10.30 Uhr. Um 11.30 Uhr wird die Ausstellung „300 Jahre Schloss Fürstenried - 90 Jahre Exerzitienhaus der Erdiözese München und Freising” eröffnet. Ebenfalls um 11.30 Uhr beginnen der Frühschoppen und das Mittagessen. Für die musikalische Unterhaltung sorgen die Forstenrieder Blaskapelle sowie das OperJazz Ensemble des Bayerischen Staatsorchesters.

Um 13 Uhr öffnet das Exerzitienhaus seine Türen. Ein Konzert mit dem Instrumentalensemble der Andreaskirche beginnt dann um 17 Uhr. Außerdem stehen den ganzen Tag Schloss- und Gartenführungen, Kutschfahrten, Angebote für Kinder und Filmvorführungen auf dem Programm. Die Feier ist für Familien gut geeignet.

Direktor Pater Christoph Kentrup SJ fügt hinzu: „Wir haben eine Reihe von Vorträgen etwa zum Baumeister Joseph Effner.“ Der Eintritt ist frei. Weitere Infos gibt es unter www.schloss-fuerstenried.de im Internet.

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