Veröffentlicht am 27.04.2011 00:00

Unterhaching · Gute Figur auf internationalem Parkett

Besonderes Augenmerk legten die vielen Fans von Hachings Volleyballern in diesem Jahr auf die Auftritte in der 2011 CEV Champions League. Generali Haching trat zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte im Wettbewerb der besten Volleyballteams Europas an. Möglich gemacht hatte diese Teilnahme der Pokalsieg 2010.

Am 17. November musste sich das Team von Trainer Mihai Paduretu mit CSKA Sofia messen. Der bulgarische Rekordmeister spielt schon viele Jahre in der europäischen Königsklasse und trat als erfahrene Truppe mit vielen internationalen Stars an. Doch Haching ließ sich nicht beeindrucken und gewann überzeugend mit 3:0. Damit feierte Unterhaching einen vielversprechenden Auftakt in den Europapokal. Eine Woche später mussten die Hachinger Jungs dann erstmal auswärts antreten. Zenit Kazan gilt als Favorit auf den Titel in der 2011 CEV Champions League, mit entsprechend gedämpften Erwartungen reiste man über 2600 Kilometer nach Russland. Gegen das mit internationalen Superstars gespickte Team hatte Haching keine Chance, hielt aber bei der 0:3 Niederlage zumindest tapfer dagegen. Unter Druck stehend wartete nun der französische Vizemeister AS Cannes auf Paduretus Team. Im „Goldenen Dezember“ besiegte Haching die Südfranzosen zu Hause mit 3:1; als noch einfacher erwies sich das Rückspiel an der Cote d’Azur. Haching gewann mit 3:0. Anfang Januar dann das mit Spannung erwartete Heimspiel gegen Zenit Kazan, eines der weltbesten Volleyballteams der Welt. Das Team um Kapitän Max Günthör lieferte vor ausverkaufter Halle einen großen Kampf, verlor das Spiel knapp und ehrenvoll mit 3:2. Trotzdem war der Jubel in der Halle riesig; Cannes hatte den Hachingern mit einem Sieg über Sofia Schützenhilfe geleistet, Haching war trotz der Niederlage fürs Achtelfinale qualifiziert.

Das noch folgende bedeutungslose letzte Gruppenspiel bei CSKA Sofia verlor der deutsche Vizemeister mit 3:2. Da der deutsche Meister VfB Friedrichshafen ausgeschieden war, hielt Haching als einziges Team die deutsche Fahne in der Königsklasse hoch.

Im Achtelfinale wurde den Oberbayern Jastrezbski Wegiel aus Polen zugelost. Anfang Feb­ruar lieferte sich Haching einen großen, erfolgreichen Kampf in eigener Halle, gewann das Hinspiel mit 3:1. Doch Trainer Paduretu warnte vor dem Gegner – zu Recht, wie sich zeigte. Im Rückspiel musste sich Haching den Polen mit 3:1 geschlagen geben, verlor dann auch noch den entscheidenden Golden Set und schied aus.

Trotzdem ist das Erreichen des Achtelfinales bei der ersten Teilnahme an der Champions League ein Riesenerfolg für Mihai Paduretu und sein Team. „Wir haben mit der Teilnahme an der Champions League eine neue Stufe erreicht. Meine Jungs haben gleich zum Auftakt gegen Sofia ein Ausrufezeichen gesetzt. Dadurch wurden die anderen Teams, aber auch Spieleragenten auf unsere Spieler aufmerksam. Das Heimspiel gegen Kazan war dann ein echtes Fest. Wir konnten tolle, wertvolle Erfahrungen sammeln.“ Auch in der medialen Wahrnehmung haben die internationalen Auftritte etwas bewirkt. „Gerade im Bereich der Printmedien hat sich viel getan. Es wird mehr berichtet, auch überregional. Die Aufmerksamkeit hat sich verdoppelt. Alle Heimspiele in der Champions League wurden live und deutschlandweit im Free-TV übertragen. Allerdings müssen wir leider die Produktionskosten dafür selbst tragen“, so Hachings Coach.

Auch zuhause in Unterhaching wurde der Gewinn des Volleyballpokals inzwischen ausgiebig gefeiert. Bei einem gemeinsamen Essen, zu dem Bürgermeis­ter Panzer die erfolgreiche Mannschaft mit Trainern und Funktionären geladen hatte, trugen sich die Pokalsieger in das goldene Buch der Gemeinde Unterhaching ein.

Die kommenden Heimspiele in der Generali Sportarena:

Am 10. April um 16 Uhr beginnt das erste Viertelfinalspiel um die deutsche Meisterschaft für den deutschen Pokalsieger. Der Gegner im Viertelfinale stand zu Redaktionsschluss noch nicht fest.

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