Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Unterhaching gab Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) bekannt, dass er zur Kommunalwahl 2026 nicht mehr als Bürgermeister zur Verfügung stehen wird. Vielmehr will er sich als Landratskandidat für die SPD bewerben. Bei der Sitzung erklärte er: „Ich habe die große Ehre, bereits in der dritten Amtszeit erster Bürgermeister einer der einwohnerstärksten Gemeinden im Landkreis München zu sein. Meine kommunalpolitische Karriere hat vor über zwei Jahrzehnten im Jahre 2002 mit der Wahl zum Gemeinderat begonnen. Im Jahr 2008 konnte ich die Wählerinnen und Wähler in Unterhaching davon überzeugen, mich zu Ihrem ersten Bürgermeister zu wählen. In den Jahren 2014 und 2020 konnte ich diesen Erfolg für weitere 2 Amtszeiten wiederholen.
Ich konnte damit vieles zu einer positiven Entwicklung von Unterhaching beitragen. Ich habe mich aber auch nicht vor wenig populären, aber notwendigen Entscheidungen gescheut. Die positive Entwicklung fasse ich kurz, in den folgenden Stichpunkten zusammen: In meiner Amtszeit wurde die Grund- und Mittelschule am Sportpark gebaut und erweitert. Die Jahnschule wurde saniert und erweitert.
Das Betreuungsangebot zur Kinderbetreuung, die zahlreichen Spielplätze und das breit gefächerte Angebot für Senioren, machen uns zur familienfreundlichen Gemeinde. Mit der Errichtung von weit über 100 Wohnungen mit GWU und Genossenschaften wurde ein Meilenstein für bezahlbares Wohnen geschaffen.
Durch die Geothermie mit einem Netz im laufenden Vollausbau, die Bürgerenergie mit Photovoltaik und mit vielen Veranstaltungen im Klimaschutz steht Unterhaching für Nachhaltigkeit.
All das kostet Geld und im rückblickenden Vergleich mit unseren direkten Nachbarn hat sich unsere Kurve der Einnahmeentwicklung in den vergangenen 15 Jahren sehr positiv entwickelt. Ich durfte, in drei Amtszeiten, über 300 Mio Euro in unsere Infrastruktur investieren und das ist mir bisher ohne netto Kreditaufnahme und damit ohne Belastung für die kommenden Generationen gelungen. Für die schwierigen Entscheidungen stehen symbolisch folgende Stichworte:
Die Finanzkriese 2010, die Einführung großer Ansprüche zur Kinderbetreuung 2013, die Flüchtlingskrise 2015, die Corona-Pandemie 2020 und nicht zuletzt die Folgen des Ukraine-Krieges 2022.
Trotz solcher zusätzlichen Herausforderungen haben wir immer noch eine sehr gute Einnahmebasis, müssen jedoch mit sprunghaft angestiegenen Ausgaben umgehen.
Eine Vielzahl von Faktoren hat mich dazu geführt, dass ich meine Zielsetzung im Leben und damit in meinem Amt, in den vergangenen Monaten gründlich überdacht habe.
Ich bin für mich zu dem Ergebnis gekommen, dass ich alles, was ich als erster Bürgermeister erreichten konnte in drei Amtszeiten auch erreicht habe. Das Motto „Unterhaching ist eine lebenswerte und liebenswerte Gemeinde“ sehe ich mit Leben erfüllt. Ich habe mich entschieden ab dem 01. Mai 2026 neue Wege zu gehen, bzw. auch neue Herausforderungen anzustreben. Daher habe ich meine SPD-Vorstandschaft darüber informiert, dass ich für keine weitere Amtszeit als erster Bürgermeister zur Verfügung stehe.
Gleichwohl konnte ich mir in meiner Zeit als Mitarbeiter des Landkreises München, als erster Bürgermeister von Unterhaching und als Kreisrat des Landkreises München, viele Erfahrungen und auch viel Wissen über kommunale Entscheidungen aneignen. Diesen Erfahrungsschatz möchte ich für die Allgemeinheit weiter zur Verfügung stellen. Daher habe ich vor, mich bei der Landkreis-SPD als Kandidat für das Amt des Landrates im Landkreis München zu bewerben. Ich werde meine Aufgaben und damit den Auftrag der Unterhachinger Wählerinnen und Wähler selbstverständlich bis zum 30.04.2026 mit dem gleichen Herzblut und Engagement, wie in den vergangenen zwei Jahrzehnten erfüllen und mich zu gegebener Zeit auch bei all meinen Unterstützern ausführlich bedanken.”