Unter Reparatur versteht man normalerweise den Vorgang, durch den ein defektes Objekt in seinen ursprünglichen, funktionsfähigen Zustand zurückversetzt wird. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, ob so etwas wie eine Stadtreparatur überhaupt möglich ist
Kann eine Stadt eigentlich defekt sein? Und kann wirklich beabsichtigt sein, bei einem sich permanent weiterentwickelnden Objekt, wie es eine Stadt nun einmal ist, einen historischen Zustand wiederherstellen zu wollen? Lässt sich vor dem Hintergrund von Wiederaufbau, Wiedervereinigung, Hauptstadtwechsel, dem Erbe der autogerechten Stadt der 70er-Jahre oder gar angesichts des aktuellen Credos der Innenentwicklung tatsächlich der Versuch einer Reparatur unternehmen? Beispielsweise ein Englischer Garten in München, der nicht von einer Stadtautobahn durchtrennt wird
Wenn am 16. April im Architekturclub der Bayerischen Architektenkammer der Stadtbaurat der Landeshauptstadt Hannover, Uwe Bodemann, und die ehemalige Stadtbaurätin der Landeshauptstadt München, Prof. Christiane Thalgott, über Stadtreparatur diskutieren, geht es selbstverständlich nicht um die Definition des Wortes Reparatur. Vielmehr soll in dem Gespräch der Versuch unternommen werden, Werterkennungsmechanismen auszuloten und deren Einfluss auf Stadtentwicklungskonzepte aufzuzeigen. Der Eintritt zur Veranstaltung im Haus der Architektur, Waisenhausstraße 4, in München, Beginn 19 Uhr, ist wie immer frei.